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Mittwoch, 6. Juli 2022

Ein neuer Konzertsaal


Ich bin mit meinen Fachkollegen tlw. uneins. 
Die "Sängerknaben-Tankstelle (despektierlicher Arbeitstitel) " ist von der Idee her m.M. nach wegen der besseren Flächennutzung gut. 
 
Aber ich muss auch beipflichten, dass sie um ca. 6 m zu niedrig ist. Derzeit verhält sich Durchfahrtshöhe Tankstelle zu Konzertsaalaufbau in etwa 1 zu 1.  Es müsste eher 1 zu 2 sein, um eine Spannung zwischen offen und überkragend herzustellen und die Leitfunktion (die doch hoffentlich in diesem Umfeld der Gesang und nicht das Tanken ist) besser herauszustellen.

Was ich mir allerdings grundsätzlich denke: 
Derzeit glänzt das Bauwerk kupfern, schimmert wie ein Edelstein und wirft das Licht auf die Straße - doch wird genau dieser schöne Effekt bald dahin sein und das Kupfer Patina ansetzen.
 
Daher scheint mir Kupfer besser beim Fahrdraht der ÖBB (links) aufgehoben, als auf Dachdeckungen.

Man wird sehen, wie das Bespielungskonzept genau aussieht. Die Aufstockung des Gutmann-Pelletsilos in Hall gelang sehr gut - wobei die Verhältnisse zwischen beiden Bauteilen von vorne herein dort nur klar sein konnten. Dort ist der Aufbau das Tüpfl auf dem i.
Im Übrigen: Aufstocken könnte man in Wilten immer noch....

Donnerstag, 23. Juni 2022

Plagiatsforschung ;-)

Was machen die Kreuzwegstationen von St. Norbert in der Kirche von Kühtai?
Wie die weiterer Recherche in Innsbruck ergab, hängen sie auch dort noch. 
 
Doch wo sind die Originale?
 
Wie auch immer - sie passen in beiden Kirchen gut.

Donnerstag, 16. Juni 2022

Fronleichnam

Die Fronleichnamsprozession geht längst nicht mehr über Felder und Wiesen, wie damals, sondern Felder und Wiesen schauen allenfalls an einzelnen Punkten zur asphaltierten Straße herein. 
 
Und so wie das eingangs verlinkte Bild ist auch dieses hier nun schon Teil der Geschichte: Denn es ist die letzte Fronleichnamsporzession in Amras als selbständige Pfarre. 
 
Der Seelsorgeraum Pradl-Neupradl-St.Norbert wird nun, wie seit Jahren im Raume stehend, um Amras erweitert. 
Unter die Räder kommt dabei unser Pfarrer Patrick.

Ich betrachtete die Seelsorgeräume bis dato ähnlich wie Planungsverbände. Sie bieten einen Rahmen um in Zeiten knapper werdender Mittel und schrumpfenden Personalstandes die Ressourcen in einem größeren Verband effektiver einzusetzen. 
 
Technisch gesprochen: Eine Heizungsanlage für ein Haus ist weniger effektiv als eine für 100 Häuser, da die Spitzenbelastungen in größerem Rahmen abflachen.
 
Solche Überlegungen mögen zwar noch immer stimmen, allerdings ist uns der Pfarrer gegen seine Intention abhanden gekommen worden (der Satz ist grammatikalisch richtig). 
 
Und: Seelsorge wärmt mitunter, ist aber keine Heizungsanlage.

(Geschrieben am 15.8.2022, Rückdatiert auf Fronleichnam 2022)

Donnerstag, 10. Februar 2022

Sonntagberg

Sitzt man im nach der Bahnhofsausfahrt aus Linz stetig beschleunigenden Railjet, so tritt nach Querung der Enns und damit der Grenze zum alten babenbergischen Österreich unterbrochen von Tunnels und Schallschutzwänden das Alpenvorland des Mostviertels ins Blickfeld. 
 
Wenn der Zug durch Sankt Valentin und Amstetten brettert (das hier zutreffende lautmalerische Wort für die Weichenüberfahrten) tritt immer wieder in Schlaglichtern die liebliche Landschaft dahinwogend mit Einzelgehöften ins Bild. Dahinter zieht etwas langsamer der Alpenbogen mit Reichraminger Hinterbirge und Ybbstaler Alpen vorbei. In diesem Blickfeld bleibt ab St. Valentin bis Blindenmarkt ein eher siloartiges Objekt auf markanter Anhöhe präsent: Der Sonntagberg. 
 
Der "Silo" ist eine Barockkirche, beherrschend in die Landschaft gesetzt und bei näherer Betrachtung auch durchaus gestaltet, wenngleich man annehmen darf, dass die alte gotische Kirche am selben Ort eine überzeugendere Wirkung entfaltete. 
 
Geplant wurde die Barockkirche von Stanzer Jakob Prandtauer, vollendet von Josef Mungenast. Ich kenne den Platz prinzipiell seit Mai 1988. Damals habe ich mit der noch durchgängigen ca. 70km langen Ybbstalbahn (von der ein kläglicher Rest mit knapp 3km in Waidhofen noch betrieben wird) von St. Pölten aus einen Ausflug durch die Eisenwurzen gemacht. Auf der Fahrt retour nach St. Pölten blickte ich aus dem Zugfenster und wunderte mich über die prominente noch unbekannte Kirche im Abendlicht hoch über dem Tal (ich kannte bis dahin in der Gegend nur Maria Taferl und Melk). Seither habe ich so ziemlich bei jeder Fahrt nach Wien die selbe Leier im Kopf: "Das müsste ich mir doch einmal ansehen". 
 
34 Jahre später stehe ich nun etwas verloren im Bahnhof Hilm-Kematen und orientiere mich. Kurzfrisitg bin ich da raus, weil mir schien, dass entgegen meiner Ausflugsplanung von dort der Weg etwas netter sein könnte. Tatsächlich gelangt man nach wenigen Schritten in die Einschicht und und wandert an Dreifaltigkeitsbildstöcken (typische Niederösterreichisch) und einsamen Gehöften stetig bergan. 
 
Nach einiger Zeit weist ein Schild den Weg zum Mostbrunnen, nicht zur Wallfahrtskirche; aber das Gps sagt "die Richtung stimmt". Der Mostbrunnen ist ein trockener Brunneschacht, aus dem man sich Most und Apfelsaft hochkurbeln kann - mit Handkasse zum Bezahlen (auf dem Photo gerade nicht sichtbar rechts vom pink-orangen Bildstock. 
 
Dann beginnt der wirkliche Anstieg. Flysch. Also ziemlich rutschig. Oben am Kamm kommt man östlich der Wallfahrtskirche zum Türkenbrunnen - errrichtet zum Gedenken, dass hier die Türken auf dem Wege von Wien in den Westen in Panik kehrt machten, weil ihnen die Gegend zu rutschig (!) war. 
 
Nun geht es gemächlich am Kamm westwärts und hinauf zur Kirche. Die "Silowikrung" ist wohl den etwas niedrig geratenen Kirchtürmen geschuldet, die sich beinahe unter den First des Kirchenschiffes ducken. 
 
Der Blick schweift vom Ötscher bis ins Mühl und Waldviertel. Westwärts geblickt meine ich den Steinernen Jäger ausmachen zu können - aber die Recherche im Gps ergibt, dass hier einige ähnliche Berge mit Klippen nach Norden stehen. Es könnte auch die Lindaumauer sein. Stoff für weiter Ausflüge...wer weiß. 
 
Die Kirche im innern entpuppt sich als sandgoldfarbenes Monumentalwohnzimmer. Der Zeichenstein, wesentlicher Teil der Gründungslegende, einem versteinereten Germknödel nicht unähnlich (tatsächlich soll dort ein Schäfer seine verlorene Herde und einen Laib Brot gefunden haben), fristet in einem etwas ungepflegten Käfig im Kirchenschiff sein Dasein. 
 
Tritt man vor der Kirche westwärts von der Terrasse führt ein sonniger Steig hinab ins Tal nach Böhlerwerk. Da bei der Wallfahrtkirche die Gehsteige noch hochgeklappt sind (der "Betrieb" geht erst nach Ostern los) nun also wieder hinunter ins enge Tal mit der wachsenden Erkenntnis, dass dieser Ausflug weniger nach Niederösterreich als in ein Gleichstück von Mittelengland führt - ist doch hier die Landschaft eine belebende Mischung aus barocker/ländlicher Parklandschaft, Schäferidylle (Sonntagberg), Schwerindustrie (Böhlerwerk) und mittelalterlichen Städten (Waidhofen); Goethes Abhandlung zum Maschinezeitalter kommt mir in den Sinn...ich schließe hier im Bewusstsein, das die volle Beschreibung dieses Tages noch einige Seiten verschlingen würde.

Donnerstag, 4. November 2021

Die Pfarrkirche Landeck-Bruggen ist ein streng moderner Bau mit einem sehr poetischen und kontemplativen Innenraum. 
 
Geplant wurde sie von Architekt Heltschl, von dem einige Baudenkmäler in Tirol zu finden sind. Den meisten sehr bekannt sein wird das Tivoli Freibad. 
 
Doch auch die künstlerische Ausstattung der Kirche in Bruggen ist sehenswert: Es gibt einen Kreuzweg von Elmar Peintner und diese handgeschriebene Bibel, die, als ich einen Blick in die Kirche warf, gerade genau so aufgeblättert da lag.

Donnerstag, 10. Juni 2021

Es ist ja nicht so, dass in letzter Zeit nichts passiert wäre. Ich denke, es wäre an der Zeit wieder einmal zu bloggen. Ob ich dabei bleiben werde - wer weiß. Ich beabsichtige anhand einzelner Photos, die ich nun "ausgrabe" eine Art Chronik vom letzten Eintrag am 6.6.2021 herzustellen. Ob das mit dem Rückdatieren auf das jeweilige Aufnahmedatum funktioniert, kann ich erst nach der Veröffentlichung dieses ersten Posts (tatsächlich vom 26.3.2022) sagen.

Das  Bild oben zeigt einen Schnappschuss am 10.6.2021 vom Gegenüber des mittleren rechten Seitenaltars der Jesuitenkirche.  

Dargestellt ist die Auffindung und Bergung der Notre Dame de Foy in dem kleinen gleichnamigen Ort östlich von Dinant. Es handelte sich um eine Marienstatue, die in einer Eiche eingewachsen war. 
 
Selbst wenn der Gegenstand ein säkularer ist, sind solche in Bäume eingewachsene Dinge eigenartig berührend. Ich habe vor einigen Jahren einen größeren Wurzelstock im Garten ausgehoben und festgestellt, dass der Baum wohl in seiner Jugend einen größeren Stein "umarmte". Als dieser nach langer schwerer Arbeit aus dem verschlungenen toten Stock fiel schien es, als wärs sein Herz gewesen. Ob sich da ein heidnisches Motiv uminterpretiert in neue Zeiten fortsetzte?
 
Eine Kopie der damals geborgenden Muttergottesstatue steht in Innsbruck und inspirierte lt. Homepage der Jesuitenkirche in Innsbruck zum Marienlied "Maria breit den Mantel aus"

Samstag, 17. Oktober 2020


 
Dieser Schlüssellochblick* zum Turm Pfarrkirche Mils tut sich auf, wenn man am Eingang der Borgiaskapelle in Tulfes / Volderwald nordwärts schaut. Eine „Ley-line“, bei der man vielleicht in Mils, aber ziemlich sicher nicht am Standort der Borgiaskapelle Schalensteine finden wird. 
 
Die Borgiaskapelle wurde nicht im Gedenken an den gleichnamigen Renaissancepapst sondern an einen wesentlich asketischer lebenden Verwandten, dem Hl. Franz von Borgia (bzw. Borja; Biographie hier noch etwas detaillierter) errichtet.
 
Dieser wird u.a. auch als Patron gegen Erdbeben verehrt: Ob die Errichtung der Kapelle auch mit der Heimsuchung von Hall durch ein Erdbeben wenige Jahre zuvor zu tun hat ist unklar. 
 
*)Den Begriff Schlüssellochblick kannte ich in diesem Kontext noch nicht. Unserer Pfarrer hat diesen Vergleich gezogen:  buco della serratura
 
Übrigens findet sich auf Youtube ein Film über die frisch renovierte Kapelle (und auch einige andere kirchliche Bauten, wie z.B. Amras) auf dem Youtube-Kanal des Stiftes Wilten. Das war auch der ursrprüngliche Anlass, meine Aufzeichnungen darüber zu sichten.

Samstag, 6. April 2013

Jesuitenkirche


Jesuitenkirche, Hintereingang.
 Am ersten leidlichen Frühlingstag flanieren. Abseits des Paschbergs zum Beispiel durch die Universitätsstraße. Ein alltäglicher Weg. Wohlbekannt. Auch wenn nicht täglich begangen. Wie jedes Mal, der Flucht von Volkskunstmuseum und Theologieuniversität sich entlang des schmalen Gehsteigs drückend den Rücksprung des Vorplatzes der Jesuitenkirche erwartend, der nun wirken kann, da er nicht mehr als Parkplatz genutzt wird und auch sonst nicht durch irgendetwas verstellt wird, wie man in Innsbruck sich ja häufig gemüßigt fühlt, jeden freien Platz zu verstellen.


Die dezente aber zugleich großzügige Geste, wie eine barocke Verbeugung, in seiner frühesten wohl noch nicht verschnörkelt Form, macht die Kirche „en passant“  wie mit dem gelüfteten Hut (wenn sie einen solchen hätte) eine knapp bemessene Bewegung mit den Fronten der Gebäude beiderseits des Platzes. Ein Angebot, mehr nicht. Man kann es auch bleiben lassen. Aber es wird immer gestellt. Und manchmal hat man ehe man sich´s versieht die Hand schon am Türgriff und steht in der Kirche.



Ich kenne die Kirche aus meiner Kindheit gut. Sie war in den Siebzigerjahren recht beliebt, bot sie doch eine Spätaufstehermesse um 11 Uhr an (auch heute noch), was meinen Vater sehr ansprach.


Die eingangs beschriebene einladende Geste kannte ich jedoch nicht, denn wir sind ausnahmslos über den heute nur mehr gelegentlich offenen Eingang Angerzellgasse durch einen verwinkelten schmalen Gang, der beim Abstieg in die meist unbeleuchtet in samtigen schwarz liegende Gruft vorbeiführte, direkt in die südwestliche Seitenkapelle mit dem Schutzengelaltar eingetreten.

Chorgestühl, dort, wo früher davor die Siebzigerjahreeinrichtung stand. Die Stukkatur war hingegen schon immer da.
Dort standen scheinbar aus einem Würfel geschnittene anmutende mit einem hellen Velourteppich überzogene Stühle mit kantigen starken Holzbeinen. Trotz des offensichtlichen Siebzigertouchs fügte sich das ganze gut in dichromatische Gestaltung der Kirche ein. Alles hier erschien und erscheint auch heute noch auf den ersten Blick entweder schwarz oder weiß. Ein starke theologische Aussage, zumal ich mich erinnere, dass ich als Kind eine relative starke Abneigung Buntem gegenüber hatte.

Und noch immer neige ich dazu speziell in dieser Kirche mich umzuwenden bzw. die Perspektive zu wechseln. Das sollte man öfter tun. Für die Jesuitenkirche kann ich es jedenfalls empfehlen, da die besonderen Eindrücke (und auch Gemälde) beim Hineingehen über den Haupteingang nicht zu sehen sind.
Der Blick aus dieser Seitenkapelle brachte es mit sich, dass die Messen im "Längsschnitt" gefeiert wurden. Etwas abseits beobachtend. 

Ohne Hochaltar, den der befand sich unsichtbar zur Rechten in der zudem damals eher schlecht ausgeleuchteten Apsis. Vor der Wandlung verschwand der Priester lange dort  und das erweckte den Eindruck, die Kirche wäre dort noch sehr lang.

Man blickte auf das Licht der Fenster der gegenüberliegenden Seitenkapelle, auf die schwarze, nie benutzte Kanzel, und vor allem den Seitenaltar unmittelbar zur Rechten mit dem Schutzengel, der ein Kind in den Himmel führt. 
Schutzengelaltar; rechts unten der u. erwähnte Blick
Der Hintergrund des Altarbilds erweckt den Eindruck, man blicke von der Tulfeinalm in Richtung Brandjoch. Zumindest ist es die Stimmung. Der Zugang zum Himmel beim Tulfeinjöchl oder allenfalls ein Bergkette weiter am Largoz? Ich erinnere mich, dass ich mir damals diese Frage gestellt habe; nicht bewusst, (denn im Glauben vertraut man, dass der Zugang überall sein kann) auch nicht aus Ortskenntnis (dann damals war ich noch nicht einmal auf dem Tulfeinjoch) aber doch so, dass ich mich jetzt daran erinnere.

Auch die Kuppel lannte man von der Seitenkapelle aus nicht zur Gänze sehen
Was ich aus meiner Kindheit ein wenig mitnehmen konnte, trat heute Nachmittag bei Fortsetzung des Flanierens im Kirchenraum, wenn auch nur als Gedankenblitz handgreiflich heran. Die verloren geglaubte Mystik. Die aber eben schon per Definition nicht offen daliegen kann und daher nur auf Umwegen und durch Zufall (es fällt einem zu) zu finden ist....

....und sei es nur in der Erinnerung an eine Kirche die scheinbar keinen Hochaltar sondern nur einen langen Gang ins nicht Sichtbare hatte.

Sonntag, 8. Juli 2012

St. Georg


Der "durchsichtige" vierflügelige St. Georgsaltar.  Das Altarbild ähnelt im Grundriss einer Mandorla. Vorne unte hinten sind je zwei damnach gewölbte Flügeltüren angebracht, die den Schrein verschließen.

Immer, wenn ich von Amras durch den Schlosspark gehe und dabei den Nordeingang vom Dorf kommend nehme, weiß ich, dass ich beim Öffnen des Eisengitters durch einen Kirchentür gehe, dass der Kiesweg entlang der kleinen Wiese das ehemalige Kirchschiff ist, dass die Tür im Sockel der Aussichtswarte vormals in einen Sakristei führte und dass ich dann ganz profan über den Altar und die bei einem Hochwasser vor ca. 250 Jahren beschädigte Apsis in einem Bogen um den Turm die Kirche wieder verlasse.
Genauer beschrieben ist das ganze Objekt in diesem Artikel von Dr. Heinz Hye.
 In der Innkarte 1800-1828 (TIRIS) ist die Lage der Kirche noch gut erkennbar.

Am letzten Freitag hatten wir die Gelegenheit an einer sachkundigen Führung im Schloss Ambras teilzunehmen und wurde von dieser oben beschriebenen Vergangenheit eingeholt. Den zitierten Artikel kannte ich wohl – aber man liest leider vieles diagonal, was man schon zu kennen glaubt. Daher brauchte es nun zwei Jahre, um bei der Führung den St. Georgsaltar als den wahrzunehmen, der in eben dieser Kirche zwischen Ambras und dem Schloss stand…..
Mittelalterliches Comic. Die ganze Drachentöterlegende in einem Bild. Und dieser Schatz stand dort, wo heute die Autobahn mittlerweile eingehaus vorbeibraust.
Gefürht wurde von Frau Mag. Fuchsig. Kindgerecht. Wobei ich mich frage, ob wir teilnehmende Erwachsene das nicht auch gebraucht haben ;-) Wie hier im spanischen Saal.
Im Kuriositätenkabinett findet sich neben alten Rüstungen und verschiedenen Wunderdingen (ehemals auch die Saliera) auch Neueres. Wie z.B.....
Elisabeth Görgl die ich bisher nur namentlich kannte, da Sportnachrichten nicht eben zu dem gehören, was ich genauer lese (wenn ich schon den mich interessierenden Artikel mit dem St. Georgsaltar überflogen habe), also nicht erkennen konnte ;-)
....und die von den teilnehmenden Kindern einige Zeit in Anspruch genommen wurde.  Hier noch die Abschiedsszene.

Mittwoch, 30. Mai 2012

St. Norbert


Zu den InnsbruckerArchitekturtagen erlaube ich mir, einen genaueren Blick auf die (fast) im Angesicht des Paschbergs stehende St. Norbert Kirche zu werfen.....

Am 18.3.2012 habe ich nach längerer Zeit die Kirche St. Norbert besucht.
Meiner Meinung nach ist sie das programmatische Objekt der Innsbrucker Kirchen, die in Vorahnung oder Nachhall des zweiten Vatikanums (also 1962-1965) entstanden. Es gibt zwei weitere größere Objekte im Stadtgebiet; St. Pius (Planung Lackner), und Petrus Canisius (Planung Parson).

Ich bin nie recht warm geworden mit dem städtebaulichen Ansatz in den Werken Lackners. Dieser existiert meiner Meinung nach nicht. Doch die Bauwerke in sich gefallen mir und sind auch äußerlich so stark, dass sie mitunter einen Ort definieren können, wo keiner ist. vgl. AUT: Lackner - Tour

TT-Artikel: Innsbruck – Vor 40 Jahren war das Pfarrzentrum St. Norbert in Innsbruck modern. Der bekannte Tiroler Architekt Josef Lackner hatte im Untergeschoß ein Pfarr- und Gemeindehaus und im Dachraum eine Kirche mit einer Sakristei geplant. Heute sieht es hingegen in St. Norbert trist aus: Es gibt immer weniger Kirchgänger und das Gotteshaus ist nicht nur baufällig, sondern auch äußerst desolat. Und deshalb ist jetzt ein Streit über die Zukunft der Kirche entbrannt.....
 
St. Norbert wird vielleicht bald Vergangenheit sein. Ein Nachhall einer Zeit, die man ungeschehen machen möchte. G´tt weiß warum. Obwohl gerade kürzlich Innsbrucks Posamentriewerkstätte zugesperrt hat und man meinen könnte, dass man sich der Kordeln und Quasten vergangener Ausstattungen als vom Wesentlichen ablenkendes Beiwerk entledigt hätte, muss man doch konsterniert konstatieren, dass das Gegenteil der Fall ist. Und so bleibt die klare Linie derzeit in der Kirche auf das Verbale beschränkt, während die Formensprache am liebsten in neubarocken Geplüsche und Gequaste versänke. Zwar mag der Gedanke dahinter, nämlich durch das ausgiebig verwendete Ornament den Priester und die Messbesucher als individuellen von der Meditation ablenkenden Teil einer göttlichen Ordnung zu camouflieren, prinzipiell richtig sein; doch funktioniert das meiner Meinung nach ebenso mit klaren Linien.

Die Kirche mit Dach eines stilisierten Prämonstratenserhabits oder vielleicht auch einer Schutzmantelmadonna könnte also der Abrissbirne ausgesetzt werden.
Ein Sanierungsfall. Zu teuer. Asbestverseuchung (die Dachdeckung). Nicht behindertengerecht. Zu wenig Barock (das ist mein Verdacht) und daher ungeliebt – obwohl – die einzige mir bekannte Kirche mit Velourteppichboden. Eine der wenigen Kirchen die sehr einladend wirkt, obwohl sie hell ist (Gut. das ist meine persönliche troglodytische Vorliebe).

Ich weiß keine Antworten zur Lösung des Problems, auch nicht zum allgemeinen das verursachenden Ambiente, das Herr Parth im Vowort zur „Gott sieht alles....“  sehr gut beschrieben hat. Daher sage ich auch nicht mehr und stelle nur diese Photoserie ins Netz.

Blick aus dem Mantel in die Welt. Das Kreuz am Vorplatz wurde übrigens erst vor ca. 10 Jahren gesetzt, so als ob man Angst hatte, dass Bauwerk würde sich nicht erklären? Vielleicht war dieser zufällig verfügbare Standort zwischen Kaserne und Südring der falsche Ort?

Die um den Altar gruppierten Bänke in dem weiten quadratischen Messraum unter einem schwebenden Dach. Die gesamte Dachkonstruktion liegt übrigens auf nur 4 Eckpfeilerpaaren auf.

Das Eternitdach. Es würde wahrscheinlich noch Jahrzehnte halten. Wenn man es in der würdigen Bemoosung lässt, die an sich nichts Schlimmes ist. Erst durch Putzen entsteht Abrieb von Asbestfasern....

Der Mantel. Man könnte natürlich, so stimmig wie sich das Auto ins Bild fügt, die Ästhetik des Kirchenentwurfs als zeitgenössisch (praktisch wieder nostalgisch) einer diesbezüglich dunklen Zeit unter Kritik stellen; doch greift diese Betrachtungsweise zu kurz, denn auch die Astronauten der Mondlandung (selbe Ära) sind noch mit der Bahn und nicht mit dem Auto zur Ausbildung gefahren (die Polemik erlaube ich mir ohne Recherche).

Das Licht rieselt an der Innenseite des Mantels herab.

Weihwasserbecken am Aufgang, Teppichbelag. Schalenstein;-)?

Pfingstflamme?
Ohne Schatten sieht man das Licht nicht wirklich. Solche Platitüden sind nicht grundsätzlich falsch.

Epilog

Möglicherweise ist alles auch anders als hier geschildert. Vielleicht bekommt das Bauwerk doch ein Gnadenfrist.

Samstag, 6. November 2010

Stille

Stiller ist nun im Dorf. Das Rauschen der Autobahn ist talseits nur mehr eine Ahnung.
Und die Einhausung sieht schon ziemlich vollständig aus. Am Dezember ist der Verkehrsfluss dann wirklich drin.

Freitag, 28. August 2009




Der rote Anstrich des Amraser Kirchturms wird erneuert. Dazu müssen zuerst die alten Farbreste heruntergespritzt werden. Kurze Zeit kann man nun den Turm in naturbelassener Schindeldeckung betrachten.


Sonnenuntergang mit Kränen. Die Baustelle der Autobahneinhausung von der Luigenstraße aus gesehen.


***
Und nicht vergessen:
Morgen Samstag verkehrt die Igler zwischen 9h50 und 15h50 ab Hauptbahnhof (!) mit historischen Garnituren, da die elektrischen Hallertriebwagen 100 Jahre alt werden. Nachdem diese noch mangels Hallerstrecke in ihrem ursprüglichen Einsatzgebeit keinen Platz finden, bekommen sie auf der Linie 6 "Auslauf" ;-).
Weitere Informationen auf der Homepage der TMB