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Dienstag, 3. Oktober 2023

Mini Fundus

Es ist mir ja schon beinahe peinlich, erst nach mehr als zehn Jahren dienstlicher Zuständigkeit auf solch ein Sehenswürdigekeit zu stoßen. Aber man gelangt eben an manche Stellen nur hin, wenn es einen dorthin aus andere Notwendigkeit verträgt.

Allen Pfundsern wird das so bekannt sein, dass man wohl meint keinem es direkt ans Herz legen zu müssen (gut; der TVB Oberland wirbt eh dafür - aber eher als Kinderwanderung). 
 
An einem alten Waalweg wenige Höhenmeter oberhalb von Stuben findet man diese Modelle wichtiger historische Häuser in und um Pfunds. Die Anlage, so berichtet die Infotafel in einem Text von Robert Klien, wurde von einer Gruppe von Pfundser Bastlern errichtet. 
 
Wenn man hier durchschreitet, fühlt man sich wie in einem Heiligtum. Und man vermeint ein wenig, das hier beseelte Uschebtis (sehr frei interpretiert) der tatsächlichen Häuser im Ort unten stünden.
 
Was solche Erlebnisse auch zeigen: Tirol ist groß. Da reicht wohl ein Leben nicht aus, alles zu entdecken, was darin steckt.

Sonntag, 24. September 2023

Schloss Trautson

Am Tag des Denkmals lud der Verein Schloss Trautson zu einem "Kirchtag" mit sehr guten selbstgemachten Kuchen und schöner Musik auf das in Renovierung befindliche Schloss. Der Standort ist ein spektakulärer, den man am Weg in den Süden gern übersieht. 
 
Die Brennerbahn durchfährt nämlich den Burghügel im 125m langen Matreitunnel (ebenso wie das die Sill unmittelbar nördlich in einem ähnlich langen Tunnel unter der Brennerbahn macht). 
Von der Ellbögnerstraße sieht man zwar hin (siehe Bild) - allerdings war der Burghügel lange Zeit sehr verbuscht und kaum wahrnehmbar. 
 
Schloss Trautson wurde im 2 Weltkrieg zu einem Totalschaden. Ähnlich wie in Reith bei Seefeld galten die Angriffe der Eisenbahninfrastruktur; zerstört wurde aber so ungefähr alles drum herum. Nur die südlichen Kaplaneigebäude blieben erhalten; Kapelle, Palas und Bergfried waren dem Erdboden gleichgemacht. Am Wipptalblog gibt es Bilder darüber.
 
Der Burgverein hat Teile der Bauten renoviert; zudem entstand nun nördlich eine kleine Neuinterpretion eines Palasgebädues auf einem Stampfbetonsockel. Hier sollen künftig Veranstaltungen u.ä. stattfinden. 
Die Hängebrücke, über die man von der Bushaltestelle Pfons in ca. 10 Minuten hingelangt existiert schon seite 2020. Das neue Palasgebäude wurde nun eröffnet. Beide Projekte sind Leader-gefördert. Es bleibt zu hoffen, dass die Rechnung aufgeht und sich das Vorhaben zumindest so selbst erhält, dass weiterhin auch Gelder der öffentliche Hand fließen, weil der Umwegnutzen nachweisbar ist.

Daher für alle potentiellen Besucher:
Von der Bus-Hst. Pfons-Feuerwehr sind es 560 m und ca. 30 Höhenmeter; leidlich Schwindelfrei sollte man für die Hängebrücke aber sein.
Von der Bus-Hst. Pfons-Pfarrkirche bzw. vom Besucherparkplatz Zieglstadl sind es 770 m und ca 30 Höhenmeter Gehweg
Von der S-Bahnstation Matrei am Brenner sind es 1,7 km und ca. 30 Höhenmeter

Der Standort lässt sich schön mit Wanderungen im Bereich Schöfens, Tienzens und Mauern kombinieren (wir sind beim Besuch von Steinach aus in ca. 3 Stunden dorthin gewandert).
Nördlich von Trautson erstreckt sich zudem eine ausgedehnter Bogenschießparcours der sogar mir Lust machen würde, das mal zu probieren....  
Hier sollte man künftig finden, was sich so auf Schloss Trautson tut - dennleider hat die Anlage nur zu bestimmten Zeiten offen. Man kann wenn es geschlosen ist die Hängebrücke benutzen und dort vorbeigehen.
Ein erster Termin: Weihnachtsmarkt Schloss Trautson am Sonntag, den 01.12.2019, Beginn: 13 Uhr

Dienstag, 8. August 2023

Genickler

Just am Tage eines Außendienstes in Serfaus erfuhr ich später von einem ORF-Beitrag über die Kunstwerke Georg Löwits, die in Serfaus an mehren Orten aufgestellt wurden (Hauptproblem in diesem Beitrag: Kind mit nacktem Hintern vor Kirche).
Sie zeigen jeweils nur die Rückseite von Menschen, wohingegen deren Vorderseite eine ebene Schnittfläche ist, sodass man vom Schmalzkopf her hier nicht viel außer eine hellen Silhouette erkennen würde. In einer Sequenz einer seiner Schriften beschreibt Doderer einen Menschen den man erst im Vorübergehen an seiner Rückseite erkennt - das war mein erster Eindruck, als ich mir noch nicht sicher war, ob das Kunst oder TVB-Deko wäre. Vielleicht finde ich die Stelle, an der Doderer darüber schreibt, wieder....nach längerem Suchen hier im Netz:
Doderer, Heimito, Die Strudlhofstiege oder Melzer und die Tiefe der Jahre (1951; reprint, Vienna, 1993), 260–61 "Sie haben etwas sehr Stoßkräftiges, diese Genicke, sie erinnern durch ihre rasierte Glätte an ein Knie, in der Funktion dem bewußten Ellenbogen nicht unverwandt.… Mitunter geschieht das jedoch erst, wenn sie einem den Rücken drehen (was sie gut können), und da erkennt man's erst recht, mit wem man es zu tun hatte — wenn man das Genick sieht: ach so, aha.… Aber hierin liegt eben der Kniff und Trick jener Genickler: man sieht ihr eigentliches Gesicht erst, wenn sie sich abgewandt haben, also zu spät, jedenfalls beim ersten Zusammentreffen viel zu spät und wenn es schon vorbei ist. Sie tragen ihr Gesicht rückwärts.”

Donnerstag, 15. Juni 2023

Francesca Torzo

Knapp bevor die Ausstellung endete, doch noch dorthin.
 Francesca Torzo hat hier im AUT Teile ihres Werks präsentiert. Auch wenn die Regionalität ihres Ansatzes universellen Anspruch hat, erkannte man doch ganz gut ihren Bezug zu Genua. 
 
Obwohl mich das städtebauliche Modell an Motive von Alexander Kanoldt erinnerte, der eher in Latium malte, so erinnern mich die Gemälde Kanoldts auch an ein Motiv von Libero Verzetti, einem ligurischen Maler.
 
Wer jetzt meint, ich weiß das alles - nein. Ich hatte nur die Bilder "Subiaco" von Kanoldt und "Paesaggio di Periferia" von Verzetti im Kopf. Den Rest musste ich nun in meinen Büchern (Sergiusz Michalski, Taschen: Neue Sachlichkeit ISBN-10:3822804444 und Givanni Paganelle/Tito Pelizza, Sagep:Liguria et Arte ISBN 88-7058-515-X) erblättern. 
 
Aber im Grunde genommen beweist das nicht viel. Jedenfalls ein sehr haptische Ausstellung bei der man sich ordentlich zusammenreißen musste nicht alles zu berühren. Es gelang nicht immer. Gut, dass ich erst spät hingegangen bin.

Donnerstag, 30. März 2023

Seit Kurzem ziert das die Feuermauer des Hauses Heiliggeiststraße 11. Ob da Ives-Klein-Blau (genauer gesagt I.K.B. was nicht für die unweit stehende IKB steht...oder doch?) ist? Der Künstler hat hier einen Homepage. Er scheint Blautöne zu bevorzugen.

Mittwoch, 8. März 2023

Zwischen Fichtenbrunnenboden und Zwieselbach kann man das sehen, wenn man nicht dort geht, wo der Weg markiert ist. Wo das in etwa ist? Hier ist der Tourenvorschlag

Mittwoch, 21. Dezember 2022

....da hab´n edle Ritter g´haust.....

Beim Resumieren des Dezembers fiel mir auf, dass sehr viel gleichzeitig passiert ist - also immer einzelne Tage mit einem Haufen Eindrücken vollgepackt waren. 
 
Entweder ich bin noch Lockdown verwöhnt oder es ist tatäschlich "wuseliger" geworden. 
 
Da ist es dann schön entspanned z.B. auf ein solch natürliches Aquarell zu schauen, indem die Natur einen Wald auf die Hofgartenmauer gemalt hat. Damit doch noch adventliche Besinnung aufkommt. 
 
Lesewarnung für anhand des Bildes meditieren Wollende: Hier nicht mehr weiterlesen! 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Die seltsame Aquarellmuster kenne ich auch vom Schloss Ambras. 
Dort haben die Rinnsale von den Mauerdächern auf den geböschten Wänden ähnlich Spuren verursacht. 
 
Mein vater hat die Herkunft mit ;-) immer so erklärt, dass die Spuren durch an die Wand pinkelnde Ritter entstanden wären. Eine Theorie, die ich noch immer gerne annehme und weiterverbreite.

Freitag, 25. November 2022

Österreichischer Bahnkulturpreis 2022

Schon sechs Tage später findet man sich wieder in der Remise.
 
Den Tiroler Museumsbahnen wurde der Österreichischen Bahnkulturpreises 2022 verliehen. Die Festgäste beäugen gerade den renovierten Zug und Landesrat Rene Zumtobel (links) schießt ein Erinnerungsphoto.
 
Aus dem oben verlinkten Text ein Auszug: 
Das Siegerprojekt wurde von 1986 bis 2020 in ehrenamtlicher Arbeit von den Mitgliedern der Tiroler MuseumsBahnen (TMB) aufgearbeitet. Dabei wurde eine eindrucksvolle Begleitrecherche angestellt, um die einzelnen Fahrzeuge bei den unterschiedlichen Eigentümern ausfindig zu machen und in einen historischen Zustand zu überführen. Diese Zugskomposition ist nicht nur für den Innsbrucker Raum identitätsstiftend, sondern auch in der österreichischen Rollmaterialgeschichte von hoher Bedeutung. Das Projekt wurde auch von den Innsbrucker Verkehrsbetrieben und der Stubaitalbahn GmbH (IVB) über die Jahre unterstützt. 
 
Man kann sagen, dass damit die Vereinstätigkeit beinahe künstlerische Weihen erhielt. Denkmalschutz bei Fahrzeugen ist ja eine ziemlich Gratwanderung zwischen denkmalschützerischen und sicherheitstechnischen Ansprüchen. Da das Wesen eines Fahrzeugs "Fahren" ist sind hier Kompromisse nötig und es ist erfreulich, dass die hier gelebte Praxis gewürdigt wurde.
 
Hier noch die Liste aller Preisträger im Jahr 2022.

Sonntag, 13. November 2022

Hommage Gerhild Diesner

Mühlsee, nicht Viller Moor. Föhn. Eine Hommage an Gerhild Diesner.

Mittwoch, 31. August 2022

Nördlich von St. Radegundus

Ins Landesinnere*
 
Im Sommer 1987 bin ich mit einem Studienkollegen auf Interrailreise in Großbritannien unterwegs gewesen. Unsere Motivation war hauptsächlich darin zu suchen, dass sich das damalige (und wohl noch immer) Standardwerk der modernen Architekurtheorie „Raum, Zeit Architektur“ von Sigfried Giedion in unseren Augen sehr stark auf den Einfluss des angelsächsischen Raums auf die Entwicklung der modernen Architektur fokussierte.

So lag es nahe, sich auch mit dem Land zu befassen, das für unserer Moderne als Ursprung anzusehen ist und das für mich bis dahin ein ziemlich weißer Fleck auf der Landkarte war – wenn man von einer kurzen Jugendreisendurchfahrt um 1982 absah (wo ich nur London, Menai Bridge, Holyhead und einen zwischen hohen Hecken verlaufenden namenlosen Straßenzug irgendwo in Mittelengland in Erinnerung behielt).
 
Schnell wurde mir bei dieser dreiwöchigen Rundfahrt klar, dass das nicht meine letzte Reise dorthin sein würde. Zu sehr gefiel es mir dort – und ich entdeckte Aspekte dieses Landes, die in der Folge weitere verschlossene Türen möglicher Interessen aufstießen.

So wurden aus einer Interrailfahrt drei. Mein Kollege wandte sich anderen Reisezielen zu; ich selbst reiste dann zweimal allein durchs Land.

Ich erinnere mich noch gut an die zweite Fahrt 1988, im Zug von Dover über Rochester nach London sitzend. Spätnachmittäglich verlief die Fahrt wohl irgendwo zwischen Canterbury und Faversham, vielleicht durch Oversland, ich weiß es nicht mehr. Die Sonne leuchtete tief in den Waggon. Die Hitze war aber erträglich, denn die Draughtfree-Ventilation Schiebefester waren offen. Der Blick aus dem Zug: Heckenbänder, Einschnitte, Dämme, der im Network Southeast obligatorische Stacheldraht entlang der Bahnstrecken, im Laubwerk flimmernd von Sonnenlicht unterschienene Wälder, Ausblick auf wogende Felder. Gelegentlich in der Ferne ein Oastkiln mit dem seltsamen drehbaren Lüftungskamin; Fuchs und Hase Gute Nacht.

Das alles begleitet von einem Gefühl, nun nach einem Jahr heimzukehren, aber auch vom Gefühl, dass das erste Ziel dieser neuen Fahrt, London, schnell hinter sich zu lassen sein wird, um einzutauchen in das Gewirr von Hecken, lauschigen Tälchen, Feldern in denen die Wärme steht und auf denen das Meer, so nah es auch ist, fern und unvorstellbar erscheint; so in sich geschlossen wie die kleinteilige Landschaft wirkt, in der die Eisenbahn die Rolle eines Lineals spielt, um das das Krumme, Verwinkelte, selbstbezogen in sich Ruhende erst richtig zu zeigen. 
 
Meine dritte Reise im Folgejahr hatte ich dann „dramaturgisch“ bereits voll darauf abgestellt, London auszuklammern und mich vom mitunter windgepeitschten Rand ins Landesinnere vorzuarbeiten. Also von der Küste der Insel in ihr Inneres, das so gar nicht Insel sein will. Im Winter zuvor las ich Pevsners "Das Englische in der englischen Kunst".

Das Photo oben wurde bei meiner dritten Reise aufgenommen*. Auf einern Wanderung im Hinterland von Dover, zwei oder drei Kilometer hinter den Kreideklippen, dort wo schon nichts mehr außer dem constableschen Himmel an das Meer erinnert und wo sich dieser Hohlweg von einem Plateau in ein Tälchen senkte, an dessen Grund Kühe weideten. 
 
*) aufgenommen in etwa hier
 
Ich bin seither nur einmal, 2015, "dorthin" zurückgekehrt. Heimatliche Gefühle auch damals. Doch mit dem geschärften Bewusstsein, dass möglicherweise nur die Art der Heimatwahrnehmung der Briten (die das Land meiner Meinung nach sehr deutlich ausdrückt) meine eigene Wahrnehmung geschärft hat, wie sich Heimat definieren kann. 
 
Ein Wegstück von Tösens nach Übersachsen, im Wienerwald, am Paschberg (nona), im doderschen Grenzwald,  oder bei mir im Garten im Buschwerk sieht´s wohl ähnlich aus - es macht aber nicht das allein, sondern die Verortung im Raum: Desto enger das dahinter geknüpfte Netzwerk an Bezügen wächst, desto mehr heimelt es. 
Man muss diese räumlichen Bezüge nur überall knüpfen, wo man hinkommt.

Donnerstag, 23. Juni 2022

Plagiatsforschung ;-)

Was machen die Kreuzwegstationen von St. Norbert in der Kirche von Kühtai?
Wie die weiterer Recherche in Innsbruck ergab, hängen sie auch dort noch. 
 
Doch wo sind die Originale?
 
Wie auch immer - sie passen in beiden Kirchen gut.

Donnerstag, 4. November 2021

Die Pfarrkirche Landeck-Bruggen ist ein streng moderner Bau mit einem sehr poetischen und kontemplativen Innenraum. 
 
Geplant wurde sie von Architekt Heltschl, von dem einige Baudenkmäler in Tirol zu finden sind. Den meisten sehr bekannt sein wird das Tivoli Freibad. 
 
Doch auch die künstlerische Ausstattung der Kirche in Bruggen ist sehenswert: Es gibt einen Kreuzweg von Elmar Peintner und diese handgeschriebene Bibel, die, als ich einen Blick in die Kirche warf, gerade genau so aufgeblättert da lag.

Freitag, 3. September 2021

Was berichtet man vom Sommerurlaub, radelnd vom Brenner nach Wien? Aus den entlegenen Winkeln des Lesachtals, wo Brot gemacht wird, dass den ganzen Urlaub hält?. Mögliche Bezüge zwischen Arnoldsteiner Schrot-Türmen, der im Geiltaler Heimatmusem dokumentierten Dreckapotheke zur Anwendung von Kot und Urin, Cornelius Koligs Kottürmen und dem wohl als Apotheose Jörg Haiders gedachten Herkulestempel in Dellach? 
 
 Dass etwas, was mit einem Donnerschlag (Pfarrkirche Oberwart) begann, doch etwas überkandidelt und detailverleibt (Steinhaus) endete? Dass der Radlpass von Slowenien her gefahren seinen Namen (obwohl ethymoligsch vermutlich anders zuzuordnen) zu recht trägt? Dass der Bahnhof Jobst-Hühnerbach ein Gleis, aber keinen Anschluss an das österreichische Bahnnetz hat? Dass Fürstenfeld nicht das ist, was es scheint (wenn man nur STS kannte)? Dass ich mehr Uhudler hätte trinken sollen, aber vermutlich dann nicht mehr so gut über diesen Wein sprechen würde? u.v.m. 
 
Ich begnüge mich mit dieser Impression des Ateliers von Walter Pichler, das unweit von St. Martin a.d.Raab versteckt ist. Warum ich es poste? Ich konnte noch immer nicht rekonstruieren, wie ich in Jennersdorf draufkam. Ich habe mich nur sehr randlich mit Pichler befasst - eben so, wie es im Studium umrisshaft vermittelt wurde. Irgendwie meinte ich wohl diese Gegend würde zu ihm passen. Jedenfalls fiel mir sein Name irgendwann bei Radeln auf Jennersdorf zu ein. Am Folgetag haben wir beginnend beim Künstlerdorf in St. Martin uns durchgefragt. Der Künstler war eher scheu und man achtet wohl auch heute noch seine Privatsphäre, daher waren die Hinweise stets etwas vage. Das Photo habe ich von der Straße aus in das zaunlose Grundstück hinein gemacht, ich hätte mich auch nicht näher ran getraut.

Donnerstag, 10. Juni 2021

Es ist ja nicht so, dass in letzter Zeit nichts passiert wäre. Ich denke, es wäre an der Zeit wieder einmal zu bloggen. Ob ich dabei bleiben werde - wer weiß. Ich beabsichtige anhand einzelner Photos, die ich nun "ausgrabe" eine Art Chronik vom letzten Eintrag am 6.6.2021 herzustellen. Ob das mit dem Rückdatieren auf das jeweilige Aufnahmedatum funktioniert, kann ich erst nach der Veröffentlichung dieses ersten Posts (tatsächlich vom 26.3.2022) sagen.

Das  Bild oben zeigt einen Schnappschuss am 10.6.2021 vom Gegenüber des mittleren rechten Seitenaltars der Jesuitenkirche.  

Dargestellt ist die Auffindung und Bergung der Notre Dame de Foy in dem kleinen gleichnamigen Ort östlich von Dinant. Es handelte sich um eine Marienstatue, die in einer Eiche eingewachsen war. 
 
Selbst wenn der Gegenstand ein säkularer ist, sind solche in Bäume eingewachsene Dinge eigenartig berührend. Ich habe vor einigen Jahren einen größeren Wurzelstock im Garten ausgehoben und festgestellt, dass der Baum wohl in seiner Jugend einen größeren Stein "umarmte". Als dieser nach langer schwerer Arbeit aus dem verschlungenen toten Stock fiel schien es, als wärs sein Herz gewesen. Ob sich da ein heidnisches Motiv uminterpretiert in neue Zeiten fortsetzte?
 
Eine Kopie der damals geborgenden Muttergottesstatue steht in Innsbruck und inspirierte lt. Homepage der Jesuitenkirche in Innsbruck zum Marienlied "Maria breit den Mantel aus"

Sonntag, 25. April 2021

Kürzlich habe ich auf http://innsbruck-erinnert.at/dieser-blick-auf-die-stadt/  , den Glungezer betreffend vom "Kamel" gelesen. Ich nehme an, dass es diese Formation hier ist. 

Warum ich das hier poste? 
Am 9.4. wurde in Igls ein Projekt präsentiert, in dem es i.W. darum geht, durch Attraktionen den Paschberg und die Iglerbahn zu beleben. 6 Riesen sollen im Wald verteilt entlang der Linie 6 einen Erlebnispfad begleiten.

Natürlich stellen sich Fragen, die dort ausführlich aber nicht abschließend diskutert wurden:
 
Braucht Natur Extras, damit man sie wahrnimmt?
Ist das wirklich Kunst (Arte-Sella oder Angel of the North wird´s nicht, daher warf die Frage Benno Erhard auf)?
Was wird das kosten und wer zahlts?
Wie interagieren die Riesen mit der Iglerbahn (sind es z.B. modellbahnspielende Riesen)?

Noch ist das Ganze ein grober Gedanke, der visuell auch nur grob skizziert wurde. Der Gedanke gefällt mir. 
Sicher:  Es ist ein Folly, wie es z.B. auch die Paschbergbrücke der Brennerautobahn ist. 
Die Umsetzung mag zwar keine Kunst sein, aber so wie die Grobskizzen aussahen, kann man von solidem Kunsthandwerk sprechen. Irgendwo auf halbe Wege zwischen dem Kamel oben und figurativer Darstellung.
 
Sicher: Natur braucht eigentlich nichts. Aber ich persönlich erfreue mich an allen möglichen menschlichen Hinterlassensschaften, die Natur einen Maßstab geben. Meine Eltern haben in den 80´er Jahren ein Vortrag von Karl Häupl besucht. Als sie zurückkamen meinten sie, dass der Vortrag mir gefallen hätte: Es ging um Norwegen, das häufige Motiv seiner Gemälde; allerdings war fast auf jedem Photo ein Hochspannungsmast drauf. Häupl dürfte das eher kritisch verstanden haben (zumindest, wenn ich seine Texte lese); ich freu´ mich hingegen über solche Maste an entlegenen Stellen (wie z.B. am Schmalzkopf in Nauders, oder auch in der Telemark).

Der Weg dorthin ist noch ein längerer. Vielleicht sind die Hochspannungsmasten am Lanserkopf schon genug Riesen, zumal diese bei Föhn Töne von sich geben, wie einst die Memnonkolosse?

Aber es ist schön, dass sich auch andere um den Paschberg Gedanken machen.

Montag, 26. Oktober 2020

Durch einen glücklichen Zufall kam ich gestern Abend in den Genuss eines biedermeierlichen Konzerts im Tirol Panorama, in dem Werke der Komponisten Diabelli, Krähmer, Schubert und Gänsbacher aufgeführt wurden. 
 
Die mit Csakan und Gitarre, sowie zuletzt bei Gänsbacher auch mit Hobel und Schleifstein begleiteten vorwiegenden Gesangsstücke konnte man sich gut in geselliger Runde bei einem Ausflug zur „Breiten Föhre“ vorstellen (aus heutiger Sicht eine Biedermeier-Ikone) . Verbunden mit den Coronaregeln, die einen ein solches Konzert nunmehr in geräumiger Weite vom Einzelplatz aus genießen lassen, hatte ich beim Zuhören beinahe ein schlechtes Gewissen, bei einem anspruchsvollen Konzert einmal so bequem zu sitzen, wie es wohl damals im Biedermeier nur Kaiser Franz I/II zugestanden worden wäre. 
 
Dementsprechend deutete ich auch das von Schubert für die Namenstagfeier seines Vaters Franz komponierte Terzett (ich lese die Titel der jeweils gespielte Stücke im Programm grundsätzlich erst im Nachhinein, damit ich die Chance habe es anders zu verstehen, als es möglicherweise gemeint war;-) als Huldigung des damals im Amte befindlichen Kaisers Franz, was mir auch passend erschein, da sich bei der Musik auch gleich Szenen vor dem inneren Augen entwickelten, die im Wienerwald oder am Ostrong (bevorzugtes Wandergebiet von Kaiser Franz) angesiedelt sein könnten. 
 
 
Laimbach am Ostrong, ortsansicht
Laimbach am Ostrong, die dazu passende Musik wäre z.B Krähmer: Rondeau Hongrois . Leider nicht in der Qualität, in der ichs hören, durfte im www zu finden.
 
Vielleicht auch am Paschberg, auch wenn dort die Föhren nicht so breit sind…. 
…und irgendwie passt der Biedermeier als geheime Sehnsucht der Österreicher auch gut zu unserem Nationalfeiertag.

Sonntag, 12. Mai 2019

Verrücktheiten am Paschberg?

Der Paschberg ist immer wieder für Verrücktheiten gut. Beispiele:

Nr. 1 
Eine Schitour, bei der man keine Felle braucht. Gesehen am Tummelplatzweg.



Nr. 2

Das mögen manche auch zu den Verrücktheiten zählen. Es steht am Paschberg nun dort, wo wir vor einiger Zeit unseren Buddha "deponiert" hatten. Ich hab es mir noch nicht angesehen und zeige stattdessen das Original, das nun schon längere Zeit in Silz steht, wo ich es bei der hier dokumentierten Wanderung photographierte.

Silz, Atelierhaus von Ursula Beiler
 
Nr. 3

Nachdem das Straßenbahnstadtnetz in diesem Jahr nur rudimentär befahrbar ist, ist auch der Stadtzubringer zum Localbahnmuseum gestrichen. Dafür fährt nun ein ca. 2 Stunden dauernder Museumskurs am frühen Samstagnachmittag (Abfahrt 13h15 beim Localbahnmuseum, Museumseintritt ist Fahrkarte)


Wenn man neben dem VVT-Ticket.....

....noch fünf Euro Museumseintritt drauflegt....

...kann man den Paschberg wahlweise mit musealen.....

...und zeitgenössischen Fahrzeugen erleben....

....unterwegs aussteigen geht allerdings bei diesen Sonderfahrten nicht...

....wenn man die Wiese am Mühlsee genießen möchte, muss man im (seltenen) Regulärverkehr dorthin.

Dienstag, 25. Juli 2017

Ein Sommer ohne Iglerbahn?

Abenteuerliche 6 Monate habe ihre Spuren* auch in der Station Lanser See hinterlassen ;-) *)Manche Leser werde den hinweis zu deuten wissen. Wenn nicht, kann ich leider auch nicht helfen.

Kulturverfall im Lauf der Jahre. Rechts das Hanghaus  der Künstlerin Ilse Abka-Prandstetter, Planung Horst Parson (das Haus war ein Protoyp für einen Reihenhaus-Hangverbauung), daran anschließend einen Entwurf von Jörg Streli, der immerhin proportional passt aber schon etwas sehr "asphaltorientiert" ist. Daran anschließend ein zeitgenössischer Bau, der wohl zeigen muss, dass eine Architekt (wirklich?) dahinter stand,  und als viertes im Bunde ganz rechts ein Baumassen- und abstandspotimiertes Etwas. Wenn das nicht ein Beweis für den Untergang des Abendlandes ist ;-)

Ein Vorgeschmack auf das südöstliche Mittelgebirge ohne Iglerbahn: Wilder Parkplatz, wohl für die Festwochen der alten Musik - heute Cillissimo, 2. Ambraser Schloskonzert. Die hässliche Kehrseite der Hochkultur. ca. 10 Höhenmeter höher läge die Station der Iglerbahn. Doch diese geht erst wieder im August in Betrieb (die Igler ist derzeit an der bergseitgen Schiene bereits wieder ans IVB-Netz gekoppelt) - hoffentlich bis zum Schlossfest am 15.8.2017.


Montag, 30. Mai 2016

Museum der Träume

Ich bin mir nicht sicher, ob die Dame* mit der scheinbaren Habsburgerlippe mit geschlossenen (wie im betr. Werbeplakat), oder im Original, offenen Augen träumender aussieht. Der Scrolldowneffekt auf der Homepage der Veranstaltung ist jedenfalls gut gelungen :-). 
 
Es gibt einen neuen Vorstoß für Theater am Paschberg. Diesmal nicht Tanzen und Wandern sondern ein Wandeln durch verschiedene Räume des Schloss Ambras, in denen kleine Stücke, u.a. von Johanna von Doderer, in Bezug zur jeweiligen Örtlichkeit aufgeführt werden


Leider erfolgt der Zubringer mit dem Bus. Die Igler findet keine Erwähnung - wohl auch wegen der unzumutbaren (?) Weglänge zum Schloss. Schade, wäre doch die Straßenbahn prädestiniert für einen Traumsequenz: wie z.B. in Bunuels La ilusión viaja en tranvía (bzw, der ganze Film auf Youtube)


*)Carlo Dolci: Vittoria della Rovere

Lt. Wikipedia war Vittoria bigott und streitsüchtig; das mit dem träumerischen Blick ist also u.U. in Frage zu stellen.  Andererseits könnte auch ein Zeitgenosse die Geschichte etwas gefälscht haben, um die Dame in schlechtem Lichte da stehen zu lassen; wer weiß welche Intrigen damals gesponnen wurden. Getrennte Flügel eines Palastes (so stehts dort) zu bewohnen, muss noch nicht bedeuten, mit dem Ehemann in Streit zu leben. Vielleicht hat nur einer oder beide geschnarcht ;-).

Der portraitierende Künstler hat, wie die Recherche im Netz zeigt, bevorzugt  Heiligenbilder gemalt, in denen er den Augenaufschlag sehr an die "Haltung" El Grecos anlehnt (was wohl damals Mode wurde). Das Bild oben mit frontalem Blick ist dabei eher untypisch und dürfte wohl auf einen der beiden Lehrer, Agnolo Bronzino, zurückzuführen sein.

Donnerstag, 15. Oktober 2015

Marga Schönherr

Nicht die Hauptperson dieses Blogeintrags, aber ein schönes Bild als Einleitung, Aquarell, Ausschnitt, undatiert

Seit geraumer Zeit wartet schon ein Thema, das ich gerne (?) im letzten Jahr bearbeitet hätte - doch manches braucht Abstand. 
So auch der Tod meiner Mutter. 
Ihr wollte ich ähnlich, wie meinem Vater, einen Nachruf schreiben - nur möglichst weit weg von solchen Floskeln, wie man sie auf Partezetteln gerne sieht "Die Mutter war´s, was brauchts der Worte mehr". 
Obwohl ich mittlerweile denke, dass diese Zeile sehr treffend ist - denn wie das so bei Kindern und Müttern ist - die Beziehung ist enger als beim Vater, schon biologisch bedingt. Mütter haben zumindest vom Bauchgefühl neun Monate Vorsprung bei der Beziehungsarbeit. 9 Monate länger, die mehr geliebt werden - in denen man sich auch mitunter ganz schön auf die Nerven geht, aber auch viel zu lachen hat; selbst wenn die mütterliche Fürsorge mit steigender Tendenz von Angst durchwoben ist, so empfand ich es zumindest.

Das soll auch erklären, warum ich Im Oktober 2013 diese Worte aus dem Buch Jesaia "du brauchst dich nicht mehr zu fürchten / und bist fern von Schrecken; / er kommt an dich nicht heran" in die Parte schreiben ließ. 

Ein paar Leute hat es damals irritiert. Sozuagen tat ich es, um das zu bannen, was die Gedanken meiner Mutter gegen Ende ihres Lebens ständig enger umkreisten. Nachdem ich bei ihrem Tod anwesend war, glaube ich allerdings, dass dieser Bann mehr eine nachträgliche Feststellung war; den zumindest mein Gefühl ist, dass Sie ohne sich umzuwenden gegangen ist, was wohl ein Zeichen ist, dass die Angst ein Kleid ist, das man im Jenseits auch abstreift. Natürlich holen mich diese Ängste, die meine Mutter nie verschwiegen hat, mitunter andeutungsweise ein (denn ich habe mir auch immer Gedanken gemacht, warum ich kaum etwas davon nachfühlen konnte - wenn man von der Angst vor Ärzten absieht) - aber es ist wohl mehr das Alter, dass langsam aber sicher kommt - und das nicht zu verhindernde schlechte Gewissen, ich hätte ihr doch mehr helfen können. 

Ich schiele ein wenig zum Nachruf, den ich 2010 für meinen Vater schrieb, rüber - und weiß doch, dass ich diesen nicht als Schimmel verwenden kann. Aber was meinen Eltern gemeinsam ist, dass sie etwas geschaffen haben. Ich rede nun nicht von diversen zweifelsohne notwendigen Erhaltungsmaßnahmen an Haus und Garten, oder einem sparsamen Leben, um mir die Ausbildung zahlen zu können, sondern um kreative Werke aus denen indirekt auch der spricht, an den sonst die Erinnerung verblassen kann. 

Darunter ist auch manches, das die Erinnerung, so wie ich sie mir gedacht habe, verändert. Ich erinnere mich, dass meine Mutter mir einmal gesagt hat (Es dürfte ein Zitat von jemanden Prominenten gewesen sein, denn sie sammelte gerne Aphorismen) ein wirklich kreativer Akt wäre ein Kunstwerk erst, wenn man, nachdem es fertig ist, sich nicht mehr im Klaren ist, ob man es wirklich selbst gemacht hat. Sie selbst meinte, dass sie weit davon entfernt sei - und doch malte und zeichnete sie. 

Manches liebten wir (Papa und ich), für manches hatten wir hingegen gar nichts übrig.
 Nun habe ich die Zeichenmappe meiner Mutter hervorgeholt und werde einiges sozusagen als bildlichen Nachruf online stellen. 

Landschaft, Öl auf Aquarellpapier ca. 20/15cm, 1978
 Ich erinnere mich an mehre solche Bilder, eines hängt im Rahmen; den Rest suche ich noch; ich hoffe meine Mutter hat nicht ausgemistet (was sie im Gegensatz zu mir recht gern tat). Andererseits ist in dem Bild eh´ schon der Sukus dieser Zeit drin - und es war ein schöne. Ich erinnere mich, dass ich als Kind gerne mehr Bilder von der Sorte gehabt hätte. Nur leider vertrug meine Mutter den Terpentingeruch mit der Zeit nicht mehr und mochte diese Motive irgendwann ebenfalls nicht mehr so gerne.


Blumen im Glas, Aquarell Din A4, 1985

Blumen malte Mama hingegen immer schon gerne. Zwischen 1980 und 1990 musste ich und mein Vater aufpassen, was wir sagten. Ich freute mich einerseits, dass meine Mutter ein Hobby hatte, die sie freute - andererseits konnte ich mit dieser Motivwahl damals nicht viel anfangen. Ich erinnere mich bei der Gelegenheit, dass ich mir mal beim Ostereierbemalen, das wir immer gemeinsam machten, einen Sikorskyhubschrauber H19 als Motiv wünschte, was sie zu meiner vollsten Zufriedenheit erledigte, selbst aber potthäßlich fand.

Nun noch ein paar Beispiele. Heute finde ich das mittlere Bild am gelungensten. Damals mochte ich die Sonnenblume am liebsten. Und beim Obersten gefiel mir immer schon wie "gläsern" das Glas ist. Technikeraugen. Wahrscheinlich.

Rosen in Glasvase, Tempera auf Aquarellpapier, Din A4, 1988
Rosen im Glas, Aquarell, Din A4, 1996
Sonnenblumen in Vase, Deckfarben, Din A4, vermutlich 90´ er Jahre

Das was ich immer vorbehaltlos geschätzt habe und was meine Mutter vor allem gut konnte, wenn sie es beiläufig machte (bzw. weil sie es beiläufig machte), war Portraits zeichnen. Dazu muss ich etwas in die fernere Vergangenheit gehen:
Toni Kirchmair betrieb in den späten Vierziger und frühen Fünzigerjahren in Innsbruck eine private Malschule. Mein Mutter besuchte diese ein oder zwei Jahre. Sie hat ein Empfehlungsschreiben für die Akademie in Wien bekommen, bekam aber zugleich doch kalte Füße (oder warnes mehr meine Großeltern?), sodass es beim Hobby blieb. Sie hat dann meist aus Zeitschriften Photos rausgerissen und danach gezeichnet. Ab und zu auch in einem VHS-Kurs, wobei sie da nie mit sich und der Situation zufrieden war - ich würde es rückblickend eher als Verhalten in Art des Fuchses mit den sauren Trauben ansehen, denn Sie hätte meiner Meinung nach vom allgemeinen Interesse das Zeug für ein bildende Künstlerin gehabt.


Möglicherweise (das vermute ich) Arnulf Rainer; ein gewissen Typähnlichkeit mit Anton Christian, wäre wohl auch gegeben (das würde mir jetzt gut passen, um ein Verbindung zu Anton Kirchmayr herzustellen), Kuli auf Papier, Din A4, undat.
Reimmichl, Bleistift auf Papier, Din A4, undat.
Hermann Hesse (nicht wenige Hesse - Romane fand dich im Nachlass, doch außer Steppenwolf und Peter Camenzind habe ich noch nichts davon gelesen wenn ich von der "fröhlichen Hochjagd" im magischen Theater absehe mit fast schon doderschem Humor, war es für mich eher mühsam zu lesen), Bleistift auf Papier, DinA4, undat.
Johnny Cash (das hätte sie wirklich nicht dazuschreiben müssen), Bleistift auf Papier, Din A4, 1988
Unbekannt, Kuli+Filzstift auf Papier, Din A4 undat.
Unbekannt, Bleistift auf Papier Din A4, undat.


Joseph Ratzinger, Bleistift und Kuli auf Papier, Din A4 undat.

em. Papst Benedikt XVI, Blesitift und Filzstift auf Papier, Din A4 undat.
Sigmund Freud, Bleistift auf Papier, Din A4 undat., aber ziemlich sicher vor den Papstportraits gezeichnet - und es erinnert mich an launige Gespräche, was man mit Kunst, Sport, Reisen usw. zu kompensieren versucht.
In einer Kiste im Dachboden liegt noch ein Stoß Psycholgiebücher. Auch ein Hobby meiner Mutter, dem sie allerdings auf die alten Tage sehr kritsch gegenüber stand. Man kann die letzten drei Portraits durchaus in diesem Zusammenhang sehen  
Das Gesicht als Schlüssel zur Seele. Das hat sie durchaus mitunter gemeint und zugleich, dass man aus dem Äußeren nur sehr schwierig das ablesen kann um was es im Innersten geht.

Nun noch zwei Architekturdarstellungen. Über die meine Mutter im Allgemeinen zu sagen pflegte: Wen interessierts? (da haben wir öfter diskutiert)


Maria Larch, Aquarell Din A4, undat.
Turm im Keuchengarten, Schloss Ambras, Din A4, undat.
Zwar ist dieser Überblick sicher nur ein Schlaglicht auf den sich gemäß  biographischen Daten  zwischen 26.5.1929 und 15.10.2013 aufspannenden Zeitraum  - doch ist es jedenfalls wesentlich für mich. Wahrscheinlich ist es wesentlich für mich, weil gerade diese Bilder Erinnerungsstücke an die Zeiten sind, in denen meinen Mutter nicht nur Mutter war, sondern auch in anderen Tätigkeiten aufging. Und nichts schätzen Kinder mehr (solange sie nicht krank oder hungrig sind), als die Zeiten, in denen die elterliche Fürsorge etwas reduziert ist. Sicher werden sich daran wiederum andere eigene Erinnerungsbruchstücke mit der Zeit ansetzen. 

Wenn ich mit dem Rad über Pradl - momentan bevorzugt über die Grenzstraße zum Straßenbahnbaustelleschauen in die Stadt reinfahre, dann denke ich in letzter Zeit häufiger an meine Mutter, da das über lange Jahre ihr Schulweg in die Hauptschule Rennerschule war - seltsamerweise hatten meine Eltern diese Schule übrigens aus reiner Gewohnheit noch immer Schemmschule genannt. Von den Erlebnissen am Schulweg wurden ab und zu irgendwelche Schwänke hervorgekramt wurden. Jetzt erscheint mir meine Mutter als Jugendliche, wo ihr Leben noch andere - u.a. die oben beschriebenen - Perspektiven offen hatte, beinahe näher als jener Mensch, den ich als Sohn kennengelernt hatte. Die Bilder, die sie gemalt hat, knüpfen wohl auch eher an jene Zeit an.

Alle Abbildungen: Marga Schönherr