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Montag, 30. Mai 2016

Museum der Träume

Ich bin mir nicht sicher, ob die Dame* mit der scheinbaren Habsburgerlippe mit geschlossenen (wie im betr. Werbeplakat), oder im Original, offenen Augen träumender aussieht. Der Scrolldowneffekt auf der Homepage der Veranstaltung ist jedenfalls gut gelungen :-). 
 
Es gibt einen neuen Vorstoß für Theater am Paschberg. Diesmal nicht Tanzen und Wandern sondern ein Wandeln durch verschiedene Räume des Schloss Ambras, in denen kleine Stücke, u.a. von Johanna von Doderer, in Bezug zur jeweiligen Örtlichkeit aufgeführt werden


Leider erfolgt der Zubringer mit dem Bus. Die Igler findet keine Erwähnung - wohl auch wegen der unzumutbaren (?) Weglänge zum Schloss. Schade, wäre doch die Straßenbahn prädestiniert für einen Traumsequenz: wie z.B. in Bunuels La ilusión viaja en tranvía (bzw, der ganze Film auf Youtube)


*)Carlo Dolci: Vittoria della Rovere

Lt. Wikipedia war Vittoria bigott und streitsüchtig; das mit dem träumerischen Blick ist also u.U. in Frage zu stellen.  Andererseits könnte auch ein Zeitgenosse die Geschichte etwas gefälscht haben, um die Dame in schlechtem Lichte da stehen zu lassen; wer weiß welche Intrigen damals gesponnen wurden. Getrennte Flügel eines Palastes (so stehts dort) zu bewohnen, muss noch nicht bedeuten, mit dem Ehemann in Streit zu leben. Vielleicht hat nur einer oder beide geschnarcht ;-).

Der portraitierende Künstler hat, wie die Recherche im Netz zeigt, bevorzugt  Heiligenbilder gemalt, in denen er den Augenaufschlag sehr an die "Haltung" El Grecos anlehnt (was wohl damals Mode wurde). Das Bild oben mit frontalem Blick ist dabei eher untypisch und dürfte wohl auf einen der beiden Lehrer, Agnolo Bronzino, zurückzuführen sein.

Sonntag, 21. Juni 2009

Polizei hielt Schauspielertruppe fest



Dem ist nichts weiter hinzuzufügen - außer vielleicht ein kurzer erhellender Kommentar samt altem Photo - damit man sich vorstellen kann, mit welchen Bedrohungen unsere Gesellschaft konfrontiert ist....Satire, die das Leben schreibt...

ORF-Tirol: Polizei hielt Schauspielertruppe fest
Die Polizei hat eine Schauspielgruppe des Tiroler Landestheaters am Samstag festgehalten. Wegen des Burschenschaftskommerses war die Schauspieltruppe im Wald bei Tantegert in Innsbruck den Polizisten verdächtig vorgekommen.
mehr...

"...dass sich da mehrer Personen mit merkwürdigen blauen Kleidern befinden würden."
Ob man wohl die roten Zipfelmützen als Tracht der gefürchteten "Linken Chaoten" identifizierte und so der Polizei die "Bombenlegerzwerge" in die Hände gefallen sind? Einer der Zwerge hatte nämlich bei der Aufführung im letzen Jahr tatsächlich eine Bombenantrappe bei sich, die er dem Publikum entgegenschleuderte. Verdächtig ist so was allerdings schon.

Sonntag, 7. Juni 2009




Am 1. Juni 2009 taucht die Igler frühmorgens gerade am Schönruh-Tunnel auf. Lange werden die alten Triebwagen nicht mehr zu sehen sein. Die Sichtungen von neuen Flexitiy-Triebwagen auf Übungsfahrten am Paschberg häufen sich. Wenn alle neuen Transformatoren eingebaut worden sind, kann über Nacht (?) die Umstellung erfolgen (man sagt, dass es diesen Juni geschehen soll). Ein bisschen Wehmut mag da vielleicht mitschwingen - doch die Freude darüber, dass die Igler (wieder einmal) den Sprung zu einem modernen Verkehrsmittel geschafft hat, überwiegt eindeutig! Das Gleis bleibt ja erhalten und wird weiter gepflegt - und das ist das wichtigste.


Noch etwas: Tanzen und Wandern (ich berichtete 2008) wurde verlängert. Leider fiel aber bereits die erste Aufführung am 6.6.2009 wegen Schlechtwetters aus. Ich wünsche bessere Rahmenbedingungen für die noch folgenden lt. Landestheater ausverkauften Termine am 13.6, 20.6, 28.6 und 4.7. Sollten sie um diese Zeit in den Wäldern des Paschberges wandern, wundern sie sich nicht über seltsame Begegnungen.....

Freitag, 22. August 2008

Der bewegte Berg II


Der Laie sieht zwar nichts, aber es könnte dort etwas passieren. Allem Anschein nach wird aber ernstahft an der Lösung gearbeitet. Im Zuge der Stabilisierung einzelner Felsen im Bereich Schönruh soll auch die schon seit Jahrzehnten leicht überhängende Stützmauer unterhalb der Station saniert werden.
Zeithorizont: November 2008 - bis dahin wird der Paschberg ins dunkelstes Mittelalter geworfen - oder - nicht ganz -
beschränkter Verkehr ist trotzdem möglich - so wird auch Tanzen und Wandern im August/September (lt. Veranstaltungskalender am 31.8., 6.9., 7.9., 14.9. und 28.9. 2008) stattfinden

Montag, 23. Juni 2008

Theater am Paschberg XII



Nach einem besinnlichen Gang im Dämmerlicht durch den Tummelplatz landen wir auf dem Gleis der Igler, wo Herr Bert über das Ende seiner Partnerschaft siniert. Vielleicht wird auch er am Paschberg bleiben?

Die blaue Stunde ist zu Ende. Bald darauf sitzt man im Zug zurück in den Alltag.



Theater am Paschberg XI




Wir verlassen den Ort der Trennung. Nur einer unserer Mitreisenden wird vom Paschberg nicht zurückkehren.....

"Und irgendwann bleib I dann dort" - nein - den Ambros habe ich mir heute nicht angehört.


Theater am Paschberg X



Die Ereignisse überschlagen sich nun.
Der einseitigen Trennung eines Paares folgt ein Nixenballett. Der Schwanengesang des Abends mutiert zum (Quietsch)entengesang (dass man mit solchen Instrumenten so guten Sound machen kann, war mit bis jetzt nicht klar).
Im Hintergrund treffen wird unsere Mitreisenden wieder. Nun im Zustand vollkommener Verwurzelung? Einsgeworden mit dem Paschberg oder dem Lansersee?






Theater am Paschberg IX



Leis sinkt der Abend nieder.....
Während der Pause tritt das Bühnenbild hinter dem Bühnenbild in Erscheinung

Theater am Paschberg VIII



Dem eventgeilen Publikum sollte natürlich auch ab und zu der Spiegel vorgehalten werden. Wer es nicht schon weiter untem im Wald kapiert hat, sollte spätestens hier draufkommen - wenn die Pythia von Tirol spricht.

Wie ein Bild von Herrn Fellin. Schön und grausam zugleich.

Theater am Paschberg VII



Wurzeln schlagen am Paschberg (hier im am Lanserkopf). Wer denkt nicht an manchem schönen Ort, sich niederzulassen und zur Ruhe zu kommen. Ein Stück Land. Doch die Raumplaner unter den Lesern wissen: "Das schönste Haus ist das nie gebaute".

Und so sehen wir am Ende zwei baumgewordenen Säulenheilige.


Theater am Paschberg VI



Kleine Lockerungsübung. Der Übungsleiter informiert über den richtigen Gebrauch des "Regenschrims"*. Anweisungsgmäß poste ich von ihm nur die schöne Seite.

*) Ich möchte gar nicht wissen, wie hoch die Zahl von Vertauschfehlern in meinem Blog ist. In diesem Falle ist die Schreibweise absichtlich.


Theater am Paschberg V



Nach eine zünftigem Empfang in Lans beginnt der "anstrengende" Teil. Die Wanderung zum Lanser See. Zuerst wird aber ordentlich getanzt.



Theater am Paschberg IV



Nichts ist mehr, wie es früher war, wenn Tante Gert ihre Gerte schwingt.

Nun wissen wir, wie es zum "Tantegert" kam. Generationen von Hobbyethymologen mögen sich den Kopf zerbrochen habe, dabei ist alles so naheliegend;-)



Theater am Paschberg III



Erneut verlässt man die Igler zu eine Wiedersehen mit unseren verirrten Mitreisenden - nun schon im Zustande fortgeschrittener Vermoosung, Verwurzelung und Verflechtung? Waldnymphen kümmern sich schon um sie.


Theater am Paschberg II



Falsch verbunden. Irgendwie hat die Straßenbahn unsere Mitreisenden am falschen Platz ausgesetzt. Doch Paschbergfreunde wissen: Hier ist man immer richtig.

Ballet am Bahnübergang. Das Lärm-und Stille Theme aufnehmend. Wie dürfte es hier anders sein?

Henriette Bimmelbahn ruft wieder zum Aufbruch...



Theater am Paschberg I



18h18 Abfahrt. Ist das ein Stresssss.
Hintendran der Requisitenwagen - ein Meisterwerk des Renovierungshandwerks der Tiroler Museumsbahnen.
Schon mischen sich die Schauspieler nicht ganz unmerklich unter die wartenden Zuschauer.

Achtung - manche der folgenden Bilder sind ca. 2MB groß. Bei geringer "Saugleistung" besser im kleinen ansehen.



Theater am Paschberg



Tanzen und Wandern
Ich bin kein fleißiger Theaterbesucher. Rechne ich Kabarett dazu, wird es so auf die zwei Vorstellungen pro Jahr kommen. Daher mögen Vorstellungsbesprechungen und ähnliches aus höher berufenem Mund kommen.
Meine erste Theatererinnerung (wenn man von einem Balletttheater für Kinder absieht) müsste so ca. 30 Jahre zurückdatieren. Es wurde damals im Landestheater „Der Sturm“ aufgeführt. „Eingebrannt“ hat sich mir damals ein Bühnenbild (die Szene nach dem Sturm), die den gesamten hinteren Bühnenraum in lichte Bläue tauchte. Möglicherweise war auch eine Art Gaze davor. Doch der Blick in nicht abzugrenzenden Möglichkeiten hinter dem eigentlichen Bühnenboden war (und ist damit) evident.
Derartige Bühnegestaltungen, die auf das, was räumlich dahinter liegt weisen, sind meiner Meinung nach wesentlich. Vielleicht kann man es vergleichen mit den Retrochören der englischen Kirchen, deren Lettner zwar den unmittelbaren Durchblick verwehren, wo jedoch die nach hinten verlaufenden Gewölbe, die meist von einem mächtigen Maßwerksfenster im Morgenlicht unterleuchtet werden, diese grundlegende Information vermitteln: Dahinter kommt noch etwas.
Diese Raumgestaltung unterscheidet sich wesentlich von der barocken „Vorenthaltung“ dieser Information durch eine den Raum in etwa dort* abschließende Hochaltar-Sperre, wo in der Gotik noch der Lettner die Blick auf Teile der dahinter liegenden Möglichkeiten freigab. Nun wird der verständige Historiker dem entgegenhalten, das dieser damit verlorene Raum im Barock vollwertig durch die Predigt ersetzt und somit ins Abstrakte hinüber gehoben wurde. Ich bemerke allerdings jedes mal, wenn ich eine gotische Kirche betrete, dass dieses Raumerlebnis wesentlich ist, um diese religiösen Inhalte zumindest dem Ansatz nach zu vermitteln.
Ich habe den Eindruck, dass ähnliches für das Theater gelten könnte. Und nachdem es da gerade seit dem Barock sicher einige Verwandtschaften und direkte Zusammenhänge (hatten wir nicht in der Schule etwas von Calderon de la Barca gehört – schon wegen der Verbindung zu Grillparzer) bestehen, gibt es möglicherweise seit dieser Zeit die Empfindung des Verlusts des Raumes hinter dem Bühnenbild – oder geht es nur mir so – unwahrscheinlich.
*)liturgisch stimmt das nicht, aber die Empfindung ist so.




Mit „Tanzen und Wandern“ hat man sich nun im Theater in eine Landschaft gewagt, in der das, was hinter der Bühne liegt, ständig präsent ist.
Seien es die heran stehenden Baumstämme des Waldes, die sich tief in den Raum hinein erstrecken und dann und wann einen Flecken von Licht freigeben, der andeutet, dass auch hinter diesem Wald noch etwas liegt; sei es die weite Wasserfläche des Lanser Sees mit dem Panorama von Patscherkofel bis zur Nockspitze und dem Abendhimmel dahinter, der andeutet, dass hinter den Bergen noch etwas liegt....
Davor, auf dem Waldboden, auf Wiesenflächen, ja sogar im See spielt sich die Handlung des Stückes ab, die –so hätte ich es verstanden – von Menschen handelt, die zur Ruhe kommen sollen und einen Sinn suchen. Das Ganze nicht schwer intellektuell, sondern mit eine wenig Augenzwinkern und vielen Bildern, die mehr als Worte vermitteln.
Neben den Menschen spielen in diesem Stück zwei Dinge Hauptrollen: Der Paschberg und die Igler.
Während der Paschberg als „Unterlage“ und Hintergrund dient, ist die Igler Zuschauerraum und Transportmittel in einer etwas verfremdeten Welt (glücklicherweise nicht so verfremdet, wie z.B. in „Wolfszeit“ – aber irgendwie ist mir diese Parallele während der nächtlichen Rückfahrt gekommen ).
Natürlich ist es besonders erfreulich, dass die Igler nun erstmals bei einer Veranstaltung des Landestheaters zum Einsatz kommt. Hochkultur trifft Hochkultur (zum Verständnis dieser Aussage wird auf das Editorial Juni/Juli 2002 der Urhomepage http://www.paschberg.gmxhome.de/olde.html verwiesen).
Der Paschberg bietet einen guten Hintergrund für eine Schauspiel in dem diese Straßenbahn zu einer Art Dimensionsloch wird, durch das man von der Alltagswelt in eine Parallelwelt geworfen wird. Von nun an begleitet einen bei der Straßenbahnfahrt durch Innsbruck die Möglichkeit, dorthin entführt zu werden – wobei es jedem freisteht, das auf regulärem Weg gelegentlich oder sogar täglich selbst zu tun (siehe z.B. Wandervorschläge – wie man aus den Kommentaren des Publikums hören musste, scheint es wirklich Innsbrucker zu geben, die bis dato noch nie mit der Igler gefahren sind!?)


Es folgt in Kürze eine Photoreportage der Aufführung. Derweil als Vorgeschmack der "Ausstieg in den Wald"



Übrigens:

Das Stück wird Ende August erneut aufgeführt. Mehr Informationen dazu im Landestheater. Die Zuschauerzahl ist insgesamt auf 300 Personen beschränkt.
Paschbergblog-Tip: "Schauen Sie sich das an!"