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Dienstag, 28. November 2023

Doch einmal wieder etwas bald Tagesaktuelles: 
 
Hier kann die Iglerbahn ihren Vorteil voll ausspielen, wie die Fahrplanabfrage in der Relation Lansersee-Tummelplatz für den 10.12.2023 zeigt.
 
 Iglerbahn:
Busverbindung:
Was der Fahrplan sonst so alles hergibt, zeigt diese Analyse

Dienstag, 19. September 2023

Linie 6: Wiederauferstehung in Raten.....

Es tut sich was auf der Linie 6. 
Ab Dezember sollte sie in einem dichteren Fahrplan fahren und es wird nun auch begonnen, die Weichenanlage am Bergisel umzubauen. 
 
Der Maßstab des Umbaus ist etwas erstaunlich, da es nur darum gegangen wäre
1) eine Haltstelleninsel für die Hst. Bergisel der Linie 6 stadteinwärts zu schaffen (deren Notwendigkeit mangels künftigem Umsteigebdarf aber fraglich ist, wenn man ohnehin Direktkurse in die Stadt wieder einführen will)
2) die zwei Weichen stadteinwärts mit einer Rückfallautomatik auszustatten.

Der Umbau erfolgt wohl etwas vor der üblichen Tauschzeit für derartige Anlagen; die Vorgängeranlagen wurde nämlich 2005 eingebaut. Wie die Kosten nach Frequentierung zwischen Linie 1 und Linie 6 buchhalterisch aufgeteilt werden wäre interessant. Normalerweise sollten ca. 90% der Kosten für Kreuzung und Schleife, sowie ca. 50% der Kosten der Einschleifungsweiche in die Linie 1 auch auf die Linie 1 kalkuliert werden.

Ob der Umbau der Weiche stadtauswärts, die einen elektrischen Antrieb benötigt, da man hier im Betrieb ständig zwischen Linie 6 und Linie 1 Schleifenfahrt wechseln muss, ähnlich aufwendig ist? 
Diese Weiche hatte zwar bereits einen solchen Antrieb, dieser wurde aber "vorsorglich", 2004, beim Hauptbahnhofsumbau ausgebaut, als man mit der Linie 6 nicht mehr in die Stadt fahren konnte und später nicht mehr wollte.

Die Lichtsignalanlage, die heute sicherstellt, dass die Tram bei der Einfahrt in den Fließverkehr freie Fahrt hat, funktioniert lt. Stadtmagistrat einwandfrei.
Da der Sensor allerdings nicht nur auf Straßenbahnen reagiert, sondern auf alles was sich auf dem Gleiskörper der Endschleife legal (Vögel, Marder etc.) oder illegal (Fußgänger; es ist der kürzeste Weg vom Bierstindl zur Endhst. der Linie 1) bewegt, schaltet die Ampel sehr häufig grundlos (also ohne Trameinfahrt) auf Rot, sodass bei Rot genaugenommen niemand Ortskundiger mehr stehen bleibt. Sehr fatal. 
 
Mal sehen, wie das alles nach dem Umbau funktioniert. Rechtsabiegende Straßenbahnen haben ohnehin Vorrang (das wäre evt der Fall für die Igler, sofern das dort nicht als eigener Geliskörper zu werten ist). 
Die Straßenbahn aus der Endschleife herauskommend benötigt jedenfalls eine Regelung, wenn sie bevorzugt werden soll. Vorrang-Gebenzeichen für den Fließverkehr mit Tramhinweis würden hier reichen. 
Wenn man sich die Endschleife Baumgarten der Linie 52 in Wien ansieht, dann braucht es u.U. nicht einmal das, wobei dann die Straßenbahn warten müsste.Wenn die durchschnittliche Wartezeit an einer Ampel länger ist, als auf die Lücke im Fließverkehr ist der Nutzen der Ampel fraglich, bis dato müssten die Straßenmbahn ca. 30m nach abfahrt ind er anstation abbrem,sen und warten; das sollte mit einer eigenen Ampel genau nicht passieren. Gespannt sein darf man, ob am Ende sogar noch eine  Reglung der Linie 6 und 1 mittels eigenen Signalen zur Vermeidung von Flankenfahrten überlagert wird; diese anfällige Steuerung dann aber stillscheigend wieder daktiviert wird. Es wäre nicht das erste Mal in Innsbruck. Es sind ja Straßenbahnen die hier an der Halstelle mit allenfalls 20km/h (bei den Weichen sogar langsamer) unterwegs sind und keine Hochgeschwidigkeitszüge.

Sonntag, 20. August 2023

Vertane Chancen

Noch eine hohe Säule zeugt von verschwundner Pracht....(Sängers Fluch, Uhland).
In diesem Fall sind es wohl noch alle Oberleitungsmasten, die samt langsam überwuchert werdendem Gleis von der Wachtlbahn zeugen. Ob die Wiederaufnahme des touristischen Verkehrs erwartbar ist, steht in den Sternen.
Dazu müsste die 6,1 km lange Bahn wohl bis ins Wandergebiet am Ursprungpass, gut 14 km taleinwärts fahren und bis zum Bahnhof Kiefersefelden verlängert werden. Aber wozu sich über so etwas Gedanken machen, wenn man am Ursrpungpass beinahe Hektargroße Wanderparkplätze bekommt?

Mittwoch, 2. August 2023

Baustellensommer

Die Baustellen dieses Sommers sind bzw. waren (denn ich trage diesen rückdatierten Blogeintrag erst heute, 2 Monate später, am 2.10.2023 ein) der Aufreger. Sie brachten nicht nur für den Autoverkehr, sonderen auch für Radler und Fußgänger manche Umwege, hier im Stadtzentrum und auf der Unibrücke. Hätte mans besser machen können? Ich radelte dort nur gelegentlich aus Interesse an den Baustellen, sonst machte ich großzügige Bogen darum herum. Irgendwann dann waren die Baustellen wieder weg und nun im Oktober 2023 kräht kein Hahn mehr danach. Der Straßenbelag ist nun wieder fein zu fahren. Die Versiegelungsflächen wurden aber nicht kleiner....

Mittwoch, 26. Juli 2023

Sie fährt!

Und tatsächlich! Sie fährt wieder. Nur leider das Rad mitnehmen geht am Abend nicht, den Werktags (die Igler fährt ja nur an schulfreien Tagen) kann man das Rad nur bis 15 Uhr transportieren: 
 
Ich werde mir das wohl nie merken. Den Fahrplan der Igler mit den Beförderungsbedingungen zusammenzuführen ist beinahe wie Tarockspielen. 
Der Stolperstein hier ist: Die Igler fährt tagsüber nur an Wochenenden, schulfreien Tagen und Feiertagen, nicht aber an allen Tagen an denen Schulen freie Tage haben. Die Igler wird von der IVB  bis dato als reine Freizeitbahn behandelt. Trotzdem gelten die Beförderungsbedingungen als hätte sie eine Stoßzeit in der üblichen Stoßzeit. Überdies endet der Fahrplan der Freizeitbahn "rechtzeitig", bevor Räder abends in der Freizeit transportiert werden könnten. Immerhin kann man aber das Rad abends im letzten Kurs von Igls mit runter in die Stadt nehmen, da die Bahn in Igls um 18:30 losfährt. Ob man dann aber erst am Lansersee einsteigen darf, da erst 18:31 u.U. Zeit des Mitnahmeverbots vollendet, ist unklar, ich habs auch nicht gefragt, wollte den Fahrer nicht unnötig nerven, da es ihm selbst unangenehm war....alles in allem sehr praktisch.
Die Beförderungsbestimmungen stehen übrigens nicht mehr an der Station angeschlagen sondern erst im Fahrzeug - dort allerdings an einer logischen Stelle - beim Radabstellplatz, wo man es als Fahrgast am wenigsten vermuten würde.
                                                                                          

Zu Frage, wie man die Igler attraktivieren und bewerben könnte, vielleicht demnächst. Genaugenommen steht das alles in diesem Blog verstreut...und eigentlich bin ich es leid, mich zu wiederholen.
 
Ich bin schon gespannt, was den Gegnern der Bahn noch einfällt, damit der Probebetrieb ein Schlag ins Wasser wird.
 
In diesem Fall hatte der gescheiterte Radtransport seinen Vorteil: Bei der Heimfahrt brach die Sattelfeder. Und als ich mich dann zufuß Iglerwärts aufmachte, begann es zu regnen.
 
(Ein seltener tagesaktueller Beitrag - jetzt wird es wieder länger ruhig auf diesem Blog sein)

Freitag, 21. Juli 2023

Iglerbahn Attraktivierung

Nun soll also die Iglerbahn ab 10.12.2023 wieder einen Ganzjahres und Ganztagesfahrplan bekommen (Z.B. hier beschrieben). Derweil putzen aber die Sommerstürme den Wald durch und sie steht einmal wieder (voraussichtlich offen ab 25.7...aber bei dem Wetterbericht?). Den Bock kümmerts nicht. Und ich selbst habe eine Säge dabei.

Dienstag, 18. April 2023

Mikro ÖV

Ländlicher Mikro-ÖV am Wattenberg beim Aigenhof. 
 
Diesen Kleinbus gibt es jetzt bald das zweite Jahr. Es funktioniert gut. 
 
Man muss aber anrufen oder mailen um eine Kurs zu reservieren: 
 
Das Regiotax 525T fährt nach Fahrplan, hat aber nur sehr beschränkten Platz. 
 
Die Adresse für die Anmeldung ist etwas seltsam: "Nur für angemeldete Personen. Anmeldung und Informationen bei Salzburger Mietwagen und Reiseservice GmbH unter +43 664 1605952 oder sms@flughafentransfer.at". Aber man arbeitet im VVt daran das zu vereinheitlichen. 
 
Der Busfahrer wunderte sich übrigens, dass ich mich für die Fahrt angemeldet hatte.

Donnerstag, 30. März 2023

Wo die Energie verpufft

Public Domain, Wikipedia
(Ich gebe zu: böser bildlicher Kommentar zum unten dargelegten; vermutlich mit ähnlichem Wirkungsgrad; )
 
Ich poste hier, datierend auf den 30.3.2023, als dieses Mailkorrespondenz geführt wurde, im Nachhinein (aus gegebenem  Anlass am 30.6.2023) diesen Inhalt 
 
Anfrage eine Kollegen
"Hallo Martin 
Da du mir als Experte bzgl. innerstädtischer öffentlicher Verkehr in Erinnerung bist, wollte ich aus privatem Interesse an Technik bzw. Energie nur wissen, ob du dir vorstellen kannst, dass die IVB ihre Trams mit Wasserstoff betreibt… LG XXX"
 
Meine Antwort darauf:
"Hallo XXX 
Energieexperte bin ich keiner. Ich kann nur das wiedergeben, was mir Maschinenbau- und Elektrotechniker u.a. erklärt haben und was ich persönlich daraus schließe: 
 
 Von dem Strom, den du brauchst um eine bestimmte Distanz zu fahren, gehen 
bei direktem Netzanschluss (also über Oberleitung) 5% 
bei Batterie ca. 10% 
Wasserstoff über Brennstoffzelle ca. 70% 
und bei E-fuels ca. 85% 
im Umwandlungsprozess, Transport, Lagerung und Anwendung verloren. 
(alles immer vom Primärenergieeinsatz gerechnet) 
 
Anders herum: 
Für 1km Fortbewegung im Fahrzeug musst du (oder jemand anderer; z.B. ein Sklave?) 
mit Strom aus der Leitung für eine Wegdistanz von 1,05km 
mit Batterie 1,1km 
mit Brennstoffzelle 1,7km und 
mit E-fuel 1,85km „fahren“ 
 
Daher müsste man den Strom möglichst direkt*
einspeisen und darf nicht als „Zwischenhändler“ Stoffe verwenden, die zur Herstellung elektrische Energie benötigen und bei erneute Umwandlung in Bewegung weitere Verluste erleiden. 
 
Es mag betriebswirtschaftliche Gründe geben, die die Verwendung von solchen Zwischenstoffen interessant machen. Ich reime mir das so zusammen: 
 
Wenn der Stromanbieter Kleinverbrauchern (Haushalten) entsprechend höherer Tarife anbietet und der Wasserstoffproduktion ordentliche Nachlässe (um die 85%) gewährt, kann er das Marktgefüge so verzerren, dass die immanenten Verluste der Energieumwandlung einfach an Privatpersonen ausgelagert werden, die zudem dann auch noch das produzierte E-Fuel kaufen. So kann also dadurch ein Geschäft generiert werden. Ob das allerdings im öffentlichen Interesse ist, möchte ich bezweifeln ;-) 
 
Vorstellen kann ich mir auch, dass eine Einzelperson, die ein Kraftwerk betreibt und keinen guten Einspeisetarif ins öffentliche Stromnetz bekommt, bevor der Strom verpufft, diesen für so etwas „verheizt“. Soll ja Fälle geben wo ein Kleinkraftwerk Überstrom in einem Tauchsieder verpuffen lässt; da ist allemal diese Alternative sinnvoller. Fragen müsste man sich aber dann auch, ob der ** Einspeisetarif ins Netz dem öffentlichen Interesse widerspricht. 
 
 lg Martin 
Soweit die Meinung, die ich mir gebildet habe; genauer können es sicher die Kollegen von der XXX erklären" 
 
*)ab Produzent = Kraftwerk
**) ungünstige

Samstag, 4. März 2023

Was soll man mehr schreiben, als "Gratuliere!" ? Wenn ich natürlich daran denke, wann wir in der Steuerungsgruppe erstmals zusammensaßen.....darüber vielleicht beim 20 Jahrjubiläum (was nicht mal so lange hin ist)

Mittwoch, 11. Januar 2023

Regionalbahn Testfahrten in Rum

Endlich: Die Eröffnung der Regionalbahn nach Rum naht. Doch zuvor wird ausgiebig getstete, damit man Probleme bei den Ampelschaltungen vor regulärer Betriebsaufnahme beheben kann.

Freitag, 2. Dezember 2022

Ein unscheinbares Baudenkmal

Was ist das? Straßenbahnfreunde aus der Gegend wissen es gleich: Die Remise der ehemaligen Hallerbahn am unteren Stadtplatz in Hall.
 
Bei der Verleihung des Bahnkulturpreises 2022 sprach auch Bürgermeister Margreiter, dass man aus der Remise etwas mit historischem Bezug machen sollte. Wie auch immer, ich würde es bevorzugen, wenn die Regionalbahn bis zum Haller Krankenhaus und weiter nach Mils führe. 
 
Aber immerhin scheint es ein gewisses Wohlwollen gegenüber der Bahn, wenngleich noch nostalgisch gefärbt, zu geben. 
 
Vielleicht ist diese Remise auch ein Tschechowsches Gewehr?

Samstag, 19. November 2022

...also Zukunft

"...also Zukunft..." steht im Hintergrund auf der PHT und kommentiert den Vordergrund, wo gerade der originalgetreu renovierte Triebwagen 4 der Tiroler Museumsbahn in der neuen Regionalbahnremise der IVB rangiert wird.
 
Ich möchte hier zum Beitrag Tschechows Gewehr, 2011 verweisen und greife zudem einen Text aus dem Jahr 2005 auf der alten offline gmx-Homepage auf (Selbstzitat): 
 
 100 Jahre Innsbrucker Straßenbahn....105 Jahre Igler Bahn 
Als am Samstag, den 16.7.2005 anläßlich der 100 - Jahrfeier der Innsbrucker Straßenbahn der Triebwagen 1 mit den Ehrengästen eine kleine Rundfahrt unternahm, drängte sich der reguläre Triebwagen der Linie 6 ins Bild - So als wollte die Igler sagen: 
 

"Und vergeßt auch mich nicht! 
 
Linie 6 - vorwitzig beim 100 Jahrjubiläum Bürgermeisterin Hilde Zach
 

 
- hier am Fahrschalter des Wagens - Buergermeisterin Hilde Zach am Fahrschalter scheint recht viel an der Igler gelegen (obwohl auf diesem Triebwagen "4" steht) zu sein. 
 
Sie hat jedenfalls recht lange über die Adaptierung der Iglerbahn als Nostalgieroute und / oder für touristische Zwecke gesprochen. Machen könnte man ja viel. Und auch wenn man wohl angesichts des kommenden Wahlkampfes nicht jedes Wort in die Goldschale legen sollte, wird diese Aussage hier trotzdem dokumentiert. 
 
Nicht daß es dann jeder vergessen hat, wenn man erneut über eine Einstellung der Bahn sprechen sollte. Ich denke es wäre viel geholfen, wenn die Bahn sommers, wie winters bis in die Innenstadt fährt.... wenn Sommer und Winterfahrplan die gleiche Bedienzeit (ca. 6 - 20h00) haben.... wenn man aufhört, den "Sightseer" als Konkurrenzparallelverkehr zum Schloß Ambras zu führen und den ca. 200m langen Fußweg bis zum Park so verbessert, daß er auch bei schlechtem Wetter mit leichten Schuhwerk begangen werden kann (oder aber die Station Schöhnruh entsprechend adaptiert).

Dienstag, 25. Oktober 2022

1 Jahr Klimaticket

Heute ist der letzte Tag der Gültigkeit des ersten Klimatickets. 
Zeit Bilanz zu ziehen. 
 
Ein Bilanz, die ich tatsächlich erst im Jänner 2023 abgeschlossen habe. Was hats gebracht? Für mich selbst hat sich die Investition jedenfalls rentiert. Ca. vier Monate nach dem Kauf (Gültigkeit ab 26.10.2021), genau gesagt am 9.2.2022, habe ich bereits in Einzelfahrscheinen gerechnet den Kaufpreis herinnen gehabt.
 
Kritische Stimmen in meinem Umfeld haben gesagt, dass das Klimaticket das falsche Signal wäre, da damit mehr gefahren wird. 
Stimmt das? 
 
Ich habe  übers ganze Jahr mitgerechnet, ob ich außerhalb Tirol (zuvor hatte ich ja bereits das Tirol Ticket) mehr gefahren bin. 
Das ist der Fall. 
Normalerweise bin ich im Jahr einmal nach Wien und habe im Schnitt vier "Rausgraser" in Nachbarbundesländer (je einen großen Urlaub nicht eingerechnet). Nun wuchs das auf insgesamt 8 Ausflüge an. Dafür hätte ich in Einzelfahrscheinen gerechnet knapp das ausgegeben, was das Tirolticket plus selbige Einzelfahrscheine gekostet hätte.
 
In Kilometer gerechnet habe ich ca.10000km in Tirol und nochmals 3000km in Österreich mit Öffis zurückgelegt. Die PKW - Kilometer bewegen sich bei mir schon seit mehren Jahren max. um die 1000km (zu ca. 70% dienstlich veranlasst). Die Fahrradkilometer bei ca. 4000km, Gehkilometer bei ca. 1000. Dabei hielt sich der Aufenthalt in überfüllten Öffis sehr in Grenzen.

Für mich hat das Klimaticket den Effekt gehabt, dass ich mich in meiner innerösterreichischen Mobilität den Möglichkeiten von Autofahrern angenähert, ein wenig überschritten habe - zumindest wenn die Statistk stimmt, dass im Durchschnitt jeder PKW in Österreich 13900km lt. Imas-Umfrage zurücklegt.
Zum Kaffee nach Wien fuhr ich nie. Aber ich fuhr einige Ziele an, die ich schon längst sehen wollte (einfach Label "Klimaticket" rechts antippen; unter dem Link findet man aber nur die größeren Ausflüge; genaugenommen könnte man fast alle Blogeinträge hier mit dem Klimaticket verlinken)
 
Man könnte daraus nun tatsächlich diese etwas seltsame Kritik formen: 
Das Klimaticket erleichtert eine dem PKW gleichwertige Mobilität für Menschen, die kein Auto haben oder es wenig nutzen (wollen).
 
Das erscheint mir ungefähr vergleichbar mit der Kritik die bei sozialen Wohnbauten aufkommt, wenn diese womöglich höherer Qualitäten als frei finanzierter Wohnbau aufweisen. Quasi sozialer Wohnbau muss deprimieren, sonst ist er nicht sozial.

Das ist aber eine sehr zynische und grundfalsche Interpretation des Spruchs im Matthäusevangelium "Denn wer da hat, dem wird gegeben, dass er die Fülle habe; wer aber nicht hat, dem wird auch das genommen, was er hat.", der sich nicht auf etwas Materielles bezieht.

Mittwoch, 12. Oktober 2022

Ein neuer Radweg

Es muss wohl so um 1983 gewesen sein, als ich hier in etwa auf Achse des Zauns zum ersten Mal mit dem Rad "durchfuhr".
 
Ein schmaler Trampelpfad führte damals zwischen Bahn (links) und Autobahnabfahrt (Böschung rechts) vom als Sackgasse endenden Feldweg im Osten bis zur Landesstraße entlang der Melach. Der Abstieg dorthin war nicht fahrbar; man musste das Rad über eine ca. 1,5m Hohe Stützmauer auf die Landesstraße herablassen, sparte sich aber den Umweg durch die meist unter Wasser stehende Kriechunterführung westlich des Bahnhofes Kematen (die außerdem n.m.E. damals noch vergittert oder mit Gerümpel verstellt war). 
 
Lange Jahre bin ich (und wohl auch niemand anderer) diese Route nicht mehr gefahren: Radlen und Kraxeln (oder sollte ich sagen "cycle & scramble") tritt nur ungern in Kombination auf (mag es auch Menschen geben, die ihr Rad auf die Hohe Munde tragen).
 
Zuletzt wollte ich vor ca.5 Jahren dort durch, Brennessel und Brombeeren standen im Weg, der Trampelpfad aus meiner Jugendzeit war nun wohl Geschichte. Aber nicht tot.
 
Seit diesem Sommer ist hier und hier nun einiges passiert: 
Die vormalige Kriechunterführung ist in eine Radwegunterführung ziemlich exakt nach RVS gewandelt (m.M. nach nicht steiler als 6%). Der vormalige Trampelpfad schwingt sich nun auf einer Holzbrücke über die Landesstraße und dort in einen Verbindungsweg zum Innuferradweg im Norden. Im nächsten Jahr soll dann noch ein Melachuferradweg am rechten Ufer folgen.
 
Manche Dinge brauchen Zeit, obwohl sie auf der Hand lägen?
Manchmal ist Geld doch auch für sinnvolle Investitionen da?
 
 
Sachlich betrachtet sind diese Maßnahmen im Nachhall der Erschließung der Marsonergründe "geschehen". Ein Projekt, das für sich eine Vorlaufzeit von ca. 15 Jahren hatte.
 
Bei neuen Baulandwidmungen fordert die Raumordnung auch eine verbesserte Erschließung - vor allem für Fußgänger und Radfahrer (fürs Auto wird sie ja ohnehin fast immer exzessiv mitgedacht). Meist bleiben solche Forderungen dennoch auf den St. Nimmerleinstag vertagt. Früher oft gehörter Gemeindespruch: "Bei ins geaht niemand z´Fuß". Die Menschen werden aber - allen Unkenrufen zum Trotz - klüger.
 
Hier wirkte dazu noch bescheunigend, dass Gemeinden für Radwege Fördergelder abholen können und dass in diesem Gewerbegebeit nicht alles Gewerbe, sondern auch ein Hotel angesiedelt wurde. Selbst wenn die Gäste vornehmlich mit dem Auto kämen, erwarten sich diese dann vor Ort dennoch taugliche Fußwege, die das Hotel in der Pampa mit dem dörflichen Umfeld verbinden.
So hatte das Hotel, das hier an einem Unort zwischen Autobahn und Bahn angesiedelt wurde, den Nutzen, dass die alte Kriechunterführung barrierefrei ausgebaut wurde. Was nun auch den Öffi-Pendlern und Arbeitskräften, die direkt in Kematen wohnen, Wege verkürzt.
 

Dienstag, 20. September 2022

Neuer Radweg nach Natters und Mutters

Sehr geehrte Damen / Herren,

Zum neuen Radweg Innsbruck nach Mutters/Burgstall gibt es sehr divergierende Wahrnehmungen. Bei der Fahrt auf der Strecke fällt mir folgendes auf: Die längeren Steigungen von ca. 10% bei Gärberbach und beim Wein/Lärchenweg in Natters und kurze Steilrampen um ca. 13% am Ende des Reinischwegs und bei der Stubaitalbahnquerung unterm Tanzbödele werden Alltagsradler ohne Motorunterstützung abschrecken. Die Schiebestrecke am Sonnenburgerhof und der Schranken bei der Einfahrt in den Weinweg wiederum sind für manch sperrige älter E-Bikes, Räder mit Packtaschen und v.a. mit Fahrradanhängern unpassierbar (wenn man keinen Feuerwehrschlüssel dabeihat).

Was ich mich daher frage:
Die Brennerstraße und die Natterer Auffahrt weisen Steigungen von maximal 6% auf – sind also für Radler leicht befahrbar und mit sparsamen Bremsen nahezu gleich schnell wie der Autoverkehr herunter zu radeln. Was soll nun dafür sprechen, den steileren und hindernisreicheren Radweg zu nutzen?

Wäre eine längere Parallelführung mit der Stubaitalbahn bei der Stützmauerorgie zwischen Sonnenburgerhof und Gärberbach nicht billiger gekommen als die hinaufgestaffelten Stützmauern? Oder soll der stellenweise großzügige Radweg hier ein Platzhalter für einen Spurausbau der Bundesstraße werden?

Ein Radweg hat für Radler funktionell die gleiche Bedeutung wie eine Autobahn für Autofahrer. Wieso werden dann immer noch Radwege mit Schiebestrecken und mit deutlich mehr als 6% Dauersteigung gebaut? Auf Autobahnen gibt es so etwas m.W. nicht.

Sollen Rad- und auch nicht wenige Fußwege nur ein Lehrinstrument sein, um Menschen, die mit Muskelkraft unterwegs sind, davon zu überzeugen, dass es ohne Motor nicht geht und das wirklich hindernisfreies Fortkommen nur mit dem Auto möglich ist? Dieses Eindrucks kann ich mich nicht verwehren.

Liegt es daran, dass Entscheidungsträger entweder zu sportlich oder kaum einmal ohne Auto unterwegs sind? 
 
Nachtrag am 26.9.2022: Der Leserbrief fand anscheinend dann doch, am 25.9., den Weg in die TT. Natürlich sind die Radwege in Italien fragmentierter und unbrauchbarer. Aber müssen wir uns daran ein Beispiel nehmen?

Montag, 5. September 2022

Sparta und Sibaris

In dieser spartanischen Umgebung liegt Sibari. Man möchte es kaum glauben. Aber wahrscheinlich waren Spartaner als auch Sibariten auf ihrer Weise dekadent. Die gegenseitigen Neckereinen der Antike. 
Sibaris hatte jedenfalls eine Lärmschutzverordnung, wohingegen die Spartaner vermutlich schwerhörig waren.
 
Das Hinterland Sibaris, aus dem wir gerade hinunter in die fruchtbare Schwemmebene des Crati fahren, ist hingegen teilweise Siedlungsgebiet der albanischen Minderheit die nach dem Tode Skanderbegs nach Italien einwanderte.
Rechts außerhalb des Bildes erstreckt sich die Hochebene, auf der der Torre Mordillo steht. Dieser befindet sich auf dem Gemeindegebiet von Spixane,  uns eher geläufig als Spezzano Albanese.

Das Besondere dieses Gebiets und der ganzen weiteren Ostküste von Sibaris bis Metaponto ist jedoch die ausgeprägte Undurchlässigkeit des Gebietes.
 
Fruchtbare Ebenen mit furchtbaren Rad- und Fußwegen.
 
Es wirkt fast so, als hätte sich die Zerstrittenheit der griechischen Stadtstaaten über die Jahrhunderte bis ins Heute tradiert, in dem die Grenzflüsse Crati, Agri, Cavone, Basento, Bradano kaum überbrückt sind und für alles, was kein Auto ist, Umwege hervorrufen, die eine Wegstrecke von sonst 40 km auf 100 km anwachsen lassen. Die Bahn transportiert leider gerade dort keine Fahrräder.

Mittwoch, 24. August 2022

Erbsünde

Verlässt man Matera südwärts in Richtung Metaponto, folgt die Straße dem Hangrücken auf dem sich die Altstadt in Richtung Osten zur Gravina Matera hin senkt, dann schweift der Blick nach Westem weitaus in einen sanft gewellte ziemlich ausgeräumte Agrarlandschaft mit Einsprengseln industrieller Nutzungen, wie hier in Bildmitte oberhalb des Bauernhofes (!) eine erstaunlich kleine Photovoltaikanlage. Gemahnend dem Spruch "Erst wenn der letzte Quadratmeter der Erde zur Lebensmittelproduktion genutzt ist, werdet ihr feststellen, dass man mit Brot kein Auto antreiben kann" ....oder war das irgendwie anders herum?.
 
Aufgenommen habe ich das Photo aber wegen der Brücke, die dort verloren in der Landschaft steht und seit 36 Jahren  vor sich hinrostet. Sie überbrückt den hier in einer Felsschlucht  (= Gravina) eingeschnittenen Bradano - unweit der "Höhlenkirche der Erbsünde" wie Google maps zu entehmen ist.
 
Über die Brücke sollten (geplant wurde das Ganze als Ersatz für die Anfang der 70´er Jahre eingestellte Schmalspurbahn von Matera nach Montalbano Ionica) schon lange Züge der Trenitalia fahren. Doch erst in jüngster Zeit macht man sich Gedanken das Werk zu vollenden. 
 
Vom Photostandpunkt sind es zur Brücke 14km Wegstrecke (wir haben daher den Besuch von Brücke und Felsenkriche nicht in Erwägung gezogen). Von Matera selbst sind es bis zum Endbahnhof dieser Bahnstrecke ca. 5 km Weg und 250 Höhmeter über großteils offenes Land, wie auch hier im Bild. Eine Bahn aus aus dem Nichts in das Nichts. Wenn man dort mit dem Zug fahren möchte, ist man ohne Auto aufgeschmissen.

Es war unsere zweiter Radltag auf unserer heurigen Urlaubsreise mit Ziel Kalabrien. Die Fahrt von Matera hinab war genüsslich, meist mit leichtem Gefälle auf ehemaligen Staatsstraßen, die in Provinzstraßen zurückgestuft wurden und nun langsam verfallen sowie auf stellenweise besser gepflegten Gemeindestraßen, manchmal parallel mit Resten der Bahntrasse der alten Bahn FV Calabro Lucane - an einem Bahnübergang lagen sogar noch die Geleise im Asphalt, was bedeutet, dass der Straßenasphalt dort auf das Jahr 1972 datierte. 
 
Gut drei Stunden ging es durch diese Gegend. Verlassene oder verlassen erscheinende Höfe. Gelegentlich ein Traktor. Ganz ungewohnt für diese "Breitengrade": Kaum Müll am Straßenrad,  kaum Verwesungsgeruch von totgefahrenen Tieren*. Nur Landschaft, wenn auch agarindustriell geprägt.
 
Leicht ist es sich über solche Eigenheiten Südeuropas lustig zu machen. Doch geographisch und wortwörtlich "von oben herab" betrachtet verdichtet sich für mich Eindruck, dass sich der Rückstoß, den notwendigerweise die Entwicklung der Nordhalbkugel hervorrief, auf der Südhalbkugel entfaltete und um das was es uns einst voranbrachte, die Ausgangsbasis zurückgestoßen wurde. Genutzt haben wir unseren damaligen Gewinn zum Vorteil aller nicht (vielleicht wäre es uns ja geglückt auch wenns physikalisch ein Impossibile ist) - und nun ist es natürlich unangehm, dort vorgeführt zu bekommen, was wir nicht sein wollen, was aber doch ein Teil von uns ist.
 
*)Fast zeitgleich fiel uns bei Plaudern während der Fahrt auf den stillen Straßenzügen der aufgeblähte tote Hund ein, der in einer müllübersäten Autobahnunterführung lag, vor 15 Jahren (ca. am 12.9.2007, photographiert hab ich ihn nicht, er sah sehr platzfreudig aus, daher schnell weiter) zwischen Palermo und Sferracavallo. Erleichtert stellten wir fest, dass es hier nicht so ist.


Montag, 8. August 2022

Die Achenseebahn dampft wieder


Es wurde Zeit. Nun fährt sie wieder und wird gut angenommen.

Samstag, 4. Juni 2022

Iglerbahn im abseits

Wenig war ich in letzter Zeit auf der Iglerbahn unterwegs. Ich persönlich bräuchte Fahrten an Ferientagen um 5 bis 8 Uhr früh bergwärts und ab 8 mit Umsteigerelation zum J am Romedihof zur Patscherkofelbahn und zwischen 17 und 21h talwärts. Werktags wären mir hingegen vor allem Verbindungen zwischen 17h und 20h bergwärts wichtig.
 
Da fährt sie aber meist nicht - also bleibt es nur bei gelegentlichen Fahrten als Schaffner bei der Museumsbahn.
 
Mit dem Klimaticket hat sich mein Freizeitbereich ohnehin etwas verlagert, wie einzelne  Blogeinträge verraten. Die Kündigung des Freizeittickets im letzten Herbst war die logische längst notwendige Folge. Zum Schwimmen gehen allein brauch ich es nicht und es gibt auch noch andere Berge. Traurig ist´s schon. Aber wie heißt es doch: Simplify your life.

Mittwoch, 18. Mai 2022

Trampelpfade

Der Trampelpfad am Willibichl.
 
In letzter Zeit erwische ich mich immer häufiger dabei, mit dem Rad nicht die Wiesengasse entlang von der Stadt nach Amras zu fahren, sondern den Paschbergweg und dessen Forsetzung als Trampelpfad nach Osten in den Winkelfeldsteig (tatsächlich heißt auch der Pfad so).
Der Weg, so erratisch er wirken mag, ist sowohl für Fußgänger alsauch Radler an Werktagen ausreichend. Nur am Abend und an Wochenenden ist die Freizeitnutzung durch Spaziergänger stärker. Das ist dann die Zeit, in der man mit Ortskenntnis diesen Weg als Radler meidet.

Nun könnte man meinen, dass hier längst eine Verbesserung in Form eines "richtigen" Rad-Fußweges Not täte. Doch ich persönlich bin froh, dass man es beim Trampelpfad belässt. Vielleicht ist es Nostalgie? Jedenfalls ist der Weg eine der wenigen Erinnerungen in Amras an unmotorisierte Zeiten. Dieser Weg ist für mich ein Gleichstück zum Pfad durchs Mühltal bei Lans; auch dort finde ich es gut, wenn die schmale Wegspur in der (mitterweile) Hanfplantage, nicht weiter ausgewalzt wird.
 
Ob diese Haltung noch angebracht ist, wenn einmal alle Felder zwischen Philippine-Welserstraße und Winkelfeldsteig verbaut sind, wird sich weisen. 
Auch ich meine, dass man Güterwege, die als Radwege genutzt werden, staub- und lettenfrei machen soll (was nicht zwingend Versiegeln heißt), damit diese alltagswegtauglich werden. Solange aber noch keine solche Schotterstraße da ist, sollte man bei den alten Pfaden bleiben.